Vergleichstest

All-In-One-PCs der Luxusklasse

03.06.2010
Von Alexander Kuch

Packard Bell Onetwo L (Platz 6)

PC (All In One): Packard Bell Onetwo L im Test
PC (All In One): Packard Bell Onetwo L im Test

Fazit: Im Test punktet der All-In-One-PC Packard Bell Onetwo L mit einer satten Ausstattung zum fairen Preis. Insbesondere mit Multitouch-Display, TV-Empfang und der reichhaltigen Softwareausstattung inklusive vollwertigem Bildbearbeitungsprogramm kann sich der Packard Bell Onetwo L gegenüber teureren Konkurrenten behaupten. Stromverbrauch und Betriebsgeräusch bewegen sich auf akzeptablen Niveau. Zwei Kompromisse müssen Sie mit dem günstigen Preis allerdings eingehen: Ein Blu-Ray-Laufwerk fehlt und der schwachbrüstige Grafikchip ist für Gelegenheitsspieler ungeeignet.

Der Packard Bell Onetwo L war nach dem HP Touchsmart 600-1050de der zweite All-In-One-PC mit Multi-Touch-Display im Testcenter. Die Display-Diagonale von 23 Zoll und die Festplattenkapazität von einem Terabyte ist bei beiden Geräten gleich, bei der restlichen Ausstattung ist der Herausforderer von Packard Bell allerdings nicht so luxuriös ausgestattet. Der DVD-Brenner des Packard Bell Onetwo L kann beispielsweise keine Blu-Ray-Medien lesen. Dafür kann er den HP-Rivalen beim Preis um 500 Euro unterbieten: 1000 Euro kostet der All-In-One-PC von Packard Bell.

Ausstattung: Im Packard Bell Onetwo L (Modell L5710) ist der Intel Pentium Dualcore E5300 mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz verbaut, der Arbeitsspeicher ist 4 GB groß. Aus dem Hause Western Digital stammt die Festplatte WD10EADS-22M2B0 mit einem Fassungsvermögen von einem Terabyte. Dem Notebook-Grafikchip ATI Mobility Radeon HD 4570 stehen 512 MB DDR2-Speicher zur Seite. Neben einem Gigabit-Ethernet-Port verfügt der Packard Bell Onetwo L über ein integriertes WLAN-Modul nach dem Standard 802.11n. Die integrierte TV-Karte und kabellose Eingabegeräte sowie eine Fernbedienung runden die Ausstattung ab.Von den sechs vorhandenen USB-Buchsen ist einer dauerhaft mit dem Funkadapter für Tastatur und Maus belegt. Dafür spendiert Packard Bell dem Onetwo L eine eSATA-Schnittstelle. Neben den üblichen analogen Audio-Buchsen hat der Packard Bell Onetwo L drei Anschlüsse für ein Surround-Boxenset zu bieten. Eine Öffnung für ein Kensington-Schloss ist ebenso vorhanden wie ein Speicherkartenleser für die Formate SD, MS, MMC.Sehen lassen kann sich die Software-Ausstattung des Packard Bell Onetwo L: Windows 7 Home Premium ist in der 64-Bit-Variante vorinstalliert, bei dem Testgerät war es allerdings eine englischsprachige Version. Neben MS Works 9 bietet der Packard Bell Onetwo L ein Sahnehäubchen für Fans der Digitalfotografie: Im Preis des Packard Bell Onetwo L inbegriffen ist eine Version von Adobe Photoshop Elements 7, für die Sie normalerweise etwa 70 Euro extra bezahlen müssen. Als Brennprogramm ist Nero 9 Express Essentials SE vorinstalliert.

Die speziellen Multitouch-Anwendungen aus Microsofts Touch Pack fasst Packard Bell unter der eigenen Oberfläche „Touchportal“ zusammen. Hier bedienen Sie alle Funktionen problemlos mit den Fingern. Unter Windows ist zumindestens die Titelzeile mit den drei Schaltflächen in der rechten oberen Ecke so groß, dass Sie diese problemlos mit den Fingern treffen. Menüs und Schaltflächen sind mitunter aber so klein, dass Sie für die Bedienung einen Zeigestift benötigen.

Tempo: Für einen All-In-One-PC in dieser Preislage war die Leistung unterdurchschnittlich: Mit 2859 Punkten unter 3D Mark 06 war der Packard Bell Onetwo L zum Testzeitpunkt der zweitschwächste All-In-One-PC in der Preislage über 600 Euro vor dem Sony Vaio VGC-JS1E. Unter PC Mark 05 sah das Gesamtergebnis mit 5768 Punkten aufgrund der CPU-Leistung und der recht flotten Festplatte etwas besser aus. Bei genauerem Hinsehen zeigte sich, dass der Packard Bell Onetwo L bei der CPU-Leistung gut mit der Konkurrenz mithalten konnte, aufgrund des schwachen Grafik-Chips bei den reinen Graphics-Benchmarks aber abfiel. Für die Medienwiedergabe und Bildbearbeitung ist der PC also gut geeignet. Spiele laufen allerdings auch bei reduzierter Auflösung und Qualitätseinstellung nicht flüssig.

Ergonomie: Bei der Messung des Energieverbrauchs lag der Packard Bell Onetwo L im guten Durchschnitt. Im Desktop-Modus wurden 79,2 Watt gemessen, unter Last waren es 127 Watt. Auch bei der Lautstärkemessung im Desktop-Modus konnte der Packard Bell Onetwo L mit einem Messergebnis von 26,4 dB(A) gut mit der Konkurrenz mithalten. Unter Last wurden die Lüftergeräusche allerdings lauter – hier wurde mit 30,6 dB(A) einen überdurchschnittlichen Wert ermittelt. Die durchschnittliche Helligkeit des Displays ist mit 193,1 cd/m2 in Ordnung, ebenfalls die Helligkeitsverteilung von 83 Prozent. Allerdings ist die durchschnittliche Helligkeitsabweichung des Displays mit 10,1 cd/m2 relativ hoch. Mit bloßem Auge sichtbar ist dies insbesondere bei einem Weißbild: Das Display wird zum Rand hin dunkler, um dann direkt am Rand wieder etwas heller zu werden.

Ausführlicher Testbericht: Packard Bell Onetwo L im Test