Vergleichstest

All-In-One-PCs der Luxusklasse

03.06.2010
Von Alexander Kuch

Dell XPS One 24 (Platz 4)

PC (All In One): Dell XPS One 24 im Test
PC (All In One): Dell XPS One 24 im Test

Fazit: Die Aufgabe eines Medienwiedergabegeräts im Wohnzimmer erfüllt der Dell XPS One 24 mit Bravour. Besonders der TV-Eingang und der Videoadapter verhelfen dem All-in-One-PC zu diesem Erfolg. Das Betriebsgeräusch ist im Desktop-Betrieb angenehm leise, aber wenn der PC heiß wird, dröhnt der Lüfter bei hoher Raumtemperatur sehr laut. Der Stromverbrauch im Standby-Modus ist erfreulich niedrig, aber im Betrieb verbraucht der PC zu viel Strom. Im übrigen ist der All-in-One-Rechner - verglichen mit der Konkurrenz - zu teuer.

Dell hat seinen All-in-One-PC XPS One überarbeitet. Nach dem bisherigen Modell mit 20 Zoll-Monitor, das vor etwa zwei Jahren erhältlich war, können Sie nun ein Modell mit 24-Zoll-Display auswählen. Rechts und links der spiegelnden Anzeige prangen die wohlklingenden Lautsprecher aus dem Hause des amerikanischen Herstellers JBL. Der PC thront auf einer soliden Glasplatte und bringt für Internetverbindungen einen Gigabit-Ethernet-Port sowie schnelles WLAN mit. Umfangreiche Audio- und Videoschnittstellen empfehlen den Boliden für den Wohnzimmereinsatz. Allerdings ist Dell bei der Erneuerung der Produktpalette auf halbem Wege stehen geblieben.

Ausstattung: Blickfang des All-in-One-PCs ist das 24-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten. Im Testgerät verrichtet Intels Core 2 Duo E7200 seinen Dienst. Als Grafikkarte fungiert die eher in Notebooks anzutreffende Nvidia Geforce 9600M GT. Gegenüber dem Vorgängermodell XPS One 20 hat Dell an der Kapazität des Arbeitsspeichers mit 2 GB nichts verändert. Auch das DVD-Brenner-Modell Teac DVW28SLC und die Festplattenkapazität von 320 GB sind gleich geblieben.Sie haben allerdings die Möglichkeit, auf der Webseite von Dell den XPS One 24 mit Intels Core 2 Quad Q8200, einer 500 GB großen Festplatte und DVD-Brenner mit Blu-ray-Abspielfunktion zu bestellen. Nicht nur durch die Größe des Bildschirms, sondern auch durch die Schnittstellenausstattung weist Dell dem schwergewichtigen All-in-One-PC einen Platz im Wohnzimmer zu: Neben einem TV-Eingang für analoges Fernsehen und DVB-T verfügt der Dell XPS One 24 über 2 Firewire-Schnittstellen und einen Video-Eingang. Für diese Eingangsbuchse legt Dell einen analogen Video-Adapter bei. So können Sie Geräte über S-Video und Composite-Video anschließen und mit Hilfe eines Infrarot-Adapters eine Verbindung zu einer Settop-Box herstellen. Analoge Hifi-Geräte verbinden Sie über zwei Cinch-Buchsen mit dem Adapter. Auf der Geräterückseite befindet sich neben 4 USB-Schnittstellen ein optischer S/P-DIF-Ausgang für digitale Surround-Boxensets. Das integrierte Bluetooth-Modul unterstützt nur den Standard Bluetooth 1.1. Als Betriebssystem ist Windows Vista Home Premium in der 32-Bit-Variante vorinstalliert. Eine Recovery-DVD ist im Lieferumfang enthalten.

Tempo: 5194 Punkte erreicht der Dell XPS One 24 im Benchmark 3D Mark 06. Damit ist er für die Wiedergabe von Audio- und Video-Material gut gerüstet. Für aufwändige Videobearbeitung ist der Arbeitspeicher mit 2 GB allerdings zu klein bemessen. Unter PC Mark 05 kommt der Rechner auf 6791 Punkte - dies entspricht der Leistung eines Multimedia-PCs in der Preislage um 700 Euro. Wenn Sie eine höhere CPU-Leistung benötigen, können Sie bei der Bestellung des Dell XPS One 24 das Modell mit Vierkern-Prozessor auswählen. Der Intel Core 2 Quad Q8200 kann seine Vorteile aber nur dann ausspielen, wenn Sie mit Anwendungen arbeiten, die alle vier Prozesorkerne ansprechen können. Im Übrigen hat die Vierkern-CPU mit 2,33 GHz eine geringfügig geringere Taktfrequenz als der Core 2 Duo E7200 mit 2,53 GHz. Arbeiten Sie überwiegend mit Anwendungen, die nur 2 CPU-Kerne nutzen, sind Sie mit dem Doppelkern-Prozessor wegen des höheren Arbeitstaktes sogar besser bedient.

Ergonomie: Im heruntergefahrenen Zustand verbraucht der Dell XPS One 24 mit 1,7 Watt erstaunlich wenig Strom. Im Desktop-Betrieb ist der Stromhunger dann allerdings deutlich größer: Mit einem Verbrauch von 138 Watt dringt der Rechner in die Liga der Spiele-PCs vor. Zum Vergleich: Der HP Touchsmart IQ820 benötigt inklusive 25,5-Zoll-Display im Desktop-Modus nur 85,7 Watt. Unter Volllast steigt der Energieverbrauch auf satte 188,8 Watt - dies ist für einen Multimedia-PC deutlich zu viel. Lediglich Computerspieler kalkulieren für ihre Hochleistungs-PCs einen Stromverbrauch von 200 Watt oder mehr ein. In der Schallmesskammer konnte der Dell XPS One 24 durch einen leisen Betrieb überzeugen: Mit 23,7 dB(A) im Desktop-Modus arbeitet er so leise wie beispielsweise der MSI Wind Nettop mit 23,8 dB(A). Die Lautstärke unter Last wurde mit 25,3 dB(A) gemessen - dies ist ein guter Wert. Allerdings hat Dell eine temperaturabhängige Lüftersteuerung eingebaut, die nicht nur auf die PC-Abwärme, sondern auch auf die Raumtemperatur reagiert. Als in einem Raum mit etwa 25 Grad Umgebungstemperatur auf dem Rechner 3D Mark 06 lief, drehten sich die Lüfter schließlich mit einem laut dröhnenden Geräusch, das an einen Fön erinnert. Diese Geräuschkulisse ist insbesondere beim Filmgenuss sehr störend.

Ausführlicher Testbericht: Dell XPS One 24 im Test