Web

Alcatel streicht nochmals 18 Prozent Stellen

20.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der französische TK-Ausrüster Alcatel hat heute angekündigt, er werde bis Ende kommenden Jahres nochmals 18 Prozent seiner Arbeitsplätze abbauen und dafür über die nächsten drei Quartale eine Sonderbelastung von 500 Millionen Euro abschreiben. Alcatel beschäftigt derzeit noch 83.000 Mitarbeiter; Ende 2003 sollen es dann nur mehr 60.000 sein. Insgesamt baut das Unternehmen über zwei Jahre hinweg knapp 40.000 Stellen ab - eines der größten Downsizings der europäischen Unternehmensgeschichte.

Natürlich hat die Schrumpfung ihren Grund: Das Umsatzziel für 2002 wird Alcatel aufgrund des sich weiterhin abschwächenden Telco-Markts vermutlich nicht erreichen. Der Konzern rechnet damit, dass die Einnahmen gegenüber den 8,53 Milliarden Euro aus den ersten sechs Monaten nochmals um etwa zehn Prozent sinken. Nach 4,24 Milliarden Euro im zweiten Quartal werde der Umsatz im dritten Dreimonatszeitraum um 15 Prozent fallen.

Der französische Konzern betonte, er könne alle finanziellen Verpflichtungen auch weiterhin ohne den Verkauf von Vermögenswerten erfüllen. Die Nettoverschuldung werde Ende 2002 niedriger sein als vor Jahresfrist. Gestern hatte das Unternehmen seine liquiden Mittel zu Ende Juni mit 8,1 Milliarden Euro beziffert, davon 4,8 Milliarden Euro Cash. Unabhängig davon gab Alcatel bekannt, dass es den Chef der Vivendi-Universal-Tochter Cegetel, Philippe Germond, zu Anfang kommenden Jahres als neuen COO (Chief Operating Officer) angeworben hat. (tc)