Umsatz und Gewinn geschrumpft

Alcatel-Lucent will Redundanzen abbauen

30.10.2008
Nach einem durchwachsenen Quartal möchte Alcatel-Lucent abspecken, um künftig effizienter arbeiten zu können.

Der angeschlagene TK-Ausrüster Alcatel-Lucent will nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im abgelaufenen Quartal seine Strategie überprüfen. Unternehmenschef Ben Verwaayen kündigte in einer Telefonkonferenz am Donnerstag an, Redundanzen abzubauen sowie Effizienz und IT-Systeme angehen zu wollen. Details darüber, wie das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht werden soll, sollen aber erst im Dezember veröffentlicht werden. Verwaayen hatte erst im September die Führung bei Alcatel-Lucent übernommen. Der Verkauf des 20,8-Prozent-Anteils am französischen Rüstungselektronik-Konzern Thales sei eine der strategischen Optionen, die geprüft werden müssten, hieß es weiter. Der Flugzeugbauer Dassault Aviation hatte Mitte Oktober bereits Interesse an dem Anteil geäußert. Die Aktien sprangen im frühen Handel um 17,50 Prozent auf 1,98 Euro.

Im abgelaufenen Quartal waren die Umsätze von Alcatel-Lucent um 6,6 Prozent auf 4,065 Milliarden Euro gesunken. Unterm Strich machte der Telekomausrüster noch einen Gewinn von 41 Millionen Euro und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten. Gleichzeitig hielt Alcatel-Lucent aber an seinen Prognosen fest. Es würde immer nach bereinigten Bruttomargen im mittleren 30er-Bereich für 2008 angepeilt. Die bereinigte operative Marge solle im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Die Situation im Nordamerika-Geschäft beschrieb Verwaayen als "durchwachsen". Konkurrenten wie Nortel Networks hatten zuvor vor niedrigeren Ausgaben der US-Carrier gewarnt und eine Entlassungswelle angekündigt. Schon vor der weltweiten Wirtschaftsflaute hatte Alcatel mit der Unsicherheit unter seinen nordamerikanischen Kunden zu kämpfen gehabt. (dpa/ajf)