Alcatel-Lucent stößt in die Endpoint-Security vor

21.05.2007
Alcatel-Lucent hat eine Lösung entwickelt, mit der Systemverwalter in Unternehmen gegen Sicherheitsverstöße auf den Notebooks ihrer mobilen Mitarbeiter vorgehen können.

Den "Nonstop Laptop Guardian" will Alcatel-Lucent morgen der Öffentlichkeit präsentieren. Die Lösung arbeitet im Gegensatz zum Großteil des Wettbewerbs drahtlos und ist somit nicht darauf angewiesen, dass sich das jeweilige Notebook über eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) am Firmennetz angemeldet hat.

Im Prinzip handelt es sich beim Nonstop Laptop Guardian um einen vollständigen kleinen Rechner auf einer Karte. Steckt diese im Notebook, kann der Administrator in der Zentrale damit beispielsweise wichtige Dateien sichern oder Software und Virenschutz updaten. Geht ein Laptop verloren, lassen sich die Daten darauf verschlüsseln oder löschen - selbst dann, wenn der Rechner ausgeschaltet oder nicht mit dem Internet verbunden ist.

"Wir haben versucht, ein großes Problem für Unternehmen zu lösen, das wir den 'Mobile Blind Spot' getauft haben", sagte Dor Skuler, General Manager of Security Products for Enterprise Solutions bei Alcatel-Lucent dem "Wall Street Journal". "Wie hält man Laptops sicher, wenn sie draußen unterwegs sind?"

Mit dem Nonstop Laptop Guardian versucht Alcatel-Lucent, im vergangenen Jahr entstanden durch die Fusion der französischen Alcatel mit dem US-Unternehmen Lucent Technologies, seinen direkten Vertrieb an Unternehmen auszubauen. Traditionell belieferten sowohl Alcatel als auch Lucent vor allem Telekommunikationsdienstleister. In diesem Marktsegment steht es aber unter wachsendem Wettbewerbsdruck durch günstige Anbieter aus Asien; im Mobilfunksegment macht Ericsson aus Schweden dem transatlantischen Joint Venture zunehmend zu schaffen.

Mit Unternehmenskunden erwirtschaftet Alcatel-Lucent gegenwärtig nur rund 1,5 Milliarden Euro von seinem Gesamtumsatz in Höhe von 18,25 Milliarden Euro. Den Markt für Mobile-Security-Produkte taxieren die Marktforscher von IDC aktuell auf bescheidene 215 Millionen Dollar, bis 2010 könnte das Segment aus Sicht der Auguren aber bereits ein Volumen von einer Milliarde Dollar erreichen.

Als US-amerikanische Netzpartner für den Nonstop Laptop Guardian hat Alcatel-Lucent bereits Verizon Wireless und Sprint Nextel gewinnen können, die das Produkt beide ihren Firmenkunden andienen wollen. Das Gemeinschaftsunternehmen bemüht sich unterdessen um weitere Mobilfunkkooperationen. Ob und gegebenenfalls wann der Nonstop Laptop Guardian auch in Europa angeboten wird, ist noch nicht bekannt. (tc)