Aktie bricht ein

Alcatel-Lucent schreibt operativ tiefrote Zahlen

26.04.2012
Der französische TK-Ausrüster Alcatel-Lucent ist im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Der operative Verlust weitete sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von 64 auf 289 Millionen Euro aus, wie der Konkurrent von unter anderem Ericsson und NSN am Donnerstag mitteilte. Auch beim Umsatz erwischten die Franzosen einen schwachen Start ins Jahr. Er ging um 12,3 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Hier schlug die Investitionszurückhaltung der Telekomkonzerne zu Buche. Das Unternehmen enttäuschte die Markterwartungen mit beiden Kennzahlen. An der Pariser Börse brach die Aktie am Vormittag um bis zu 17 Prozent ein und notierte zuletzt um 12,8 Prozent im Minus mit 1,28 Euro.

Unterm Strich verdiente Alcatel-Lucent 398 Millionen Euro nach einem Vorjahresfehlbetrag von zehn Millionen Euro. Die Verbesserung verdankten die Franzosen Sondergewinnen in Höhe von 659 Millionen Euro, die sich in erster Linie aus dem Verkauf des Herstellers von Call-Center-Software Genesys ergaben. Ohne diesen Geldregen hätte das Unternehmen einen hohen Verlust verzeichnet.

Unternehmenschef Ben Verwaayen sieht jenseits der Einbrüche aber auch Lichtblicke. "Wir haben unsere Kosten um 100 Millionen Euro verringert." Auch auf der Einnahmeseite sehe es gut aus. Mit 163 Millionen Euro liege der freie Barmittelzufluss um ebenfalls 100 Millionen Euro über dem Vorjahr.

Neben Marktführer Ericsson machte auch die chinesische Billigkonkurrenz, wie Huawei und ZTE, den Franzosen das Leben schwer. Die Bruttogewinnmarge, also der Prozentsatz des Umsatzes nach Abzug der Produktkosten, verschlechterte sich um fünf Prozentpunkte auf 30,3 Prozent. Am Vortag hatte Ericsson den Markt mit einer gegenteiligen Ankündigung überrascht. Die Marge der Schweden stieg von 30,2 auf 33,3 Prozent.

Paul Tufano, Finanzvorstand von Alcatel-Lucent, kündigte an, die Margen des ersten Quartal bildeten den Tiefpunkt des Jahres. Von nun an solle es aufwärts gehen. "Wir rechnen im zweiten Quartal und in der zweiten Jahreshälfte mit besseren Margen." (dpa/tc)