Erster Quartalsgewinn seit Anfang 2012

Alcatel-Lucent kommt voran

06.02.2014
Beim angeschlagenen Telekomausrüster Alcatel-Lucent zahlt sich der harte Sparkurs aus.

Im vierten Quartal verdiente das Unternehmen erstmals seit Anfang 2012 wieder Geld. Zudem verschaffen sich die Franzosen mit Beteiligungsverkäufen finanziell weiter Luft. Nachdem Ende 2013 die Tochter LGS abgestoßen wurde, fand sich nun auch ein Käufer für das Geschäft mit Kommunikationsangeboten in Unternehmen (Enterprise), wie der Ericsson- und Nokia-Konkurrent am Donnerstag in Paris mitteilte. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten rund sieben Prozent zu.

Im Schlussviertel 2013 verdiente Alcatel-Lucent unter dem Strich 134 Millionen Euro, nach einem Minus von 1,6 Milliarden Euro Ende 2012. Der operative Gewinn vervierfachte sich auf 287 Millionen Euro. Im Gesamtjahr fiel der Verlust mit 1,3 Milliarden Euro (2,0 Mrd Euro) in etwa aus wie von Analysten erwartet. Der Umsatz stagnierte wegen des starken Euro bei 14,4 Milliarden Dollar - wechselkursbereinigt habe das Plus bei knapp drei Prozent gelegen.

Alcatel steht wie andere europäische Netzwerkausrüster unter heftigem Wettbewerbsdruck insbesondere durch die chinesische Konkurrenz. Der seit April 2013 amtierende Vorstandschef Michel Combes will das Ruder herumreißen. Dazu sollen Unternehmensteile für mindestens eine Milliarde Euro verkauft und die Kosten bis Ende 2015 um eine Milliarde Euro gesenkt werden.

2013 lagen die Einsparungen mit 363 Millionen Euro deutlich über dem Unternehmensziel von bis zu 300 Millionen Euro. Zudem verschaffte sich der Konzern mit einer Kapitalerhöhung um eine Milliarde Euro finanziellen Spielraum. Der soll durch den Verkauf kleinerer Sparten weiter wachsen. Combes konnte hier am Donnerstag erneut einen Erfolg vermelden.

Das chinesische Technologieunternehmen China Huaxin legte ein verbindliches Angebot für 85 Prozent an der Enterprise-Sparte vor. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal angestrebt. Dann dürften etwas mehr als 200 Millionen Euro in die leeren Kassen des Unternehmens fließen. Es ist der zweite Spartenverkauf innerhalb kurzer Zeit. (dpa/tc)