Weit mehr Unternehmen praktizieren SOA

Akzeptanzsprung für SOA in 2009

06.04.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Anzeige  Mit 47 Prozent sind in 2009 weit mehr Unternehmen als in den vergangenen Jahren in SOA-Projekten involviert. Im vergangenen Jahr waren es 36, im Jahr davor nicht einmal jedes dritte Unternehmen (31 Prozent). Das zeigt der aktuelle SOA Check 2009, den Wolfgang Martin zusammen mit der TU Darmstadt vorgestellt hat.
Für mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen hat aktuell das Thema SOA eine "sehr große" oder "große" Bedeutung.
Für mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen hat aktuell das Thema SOA eine "sehr große" oder "große" Bedeutung.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Marktstudie "SOA Check 2009"von Wolfgang Martin und der Technischen Universität Darmstadt durchgeführt hat. Für die Studie wurden branchenübergreifend 111 IT-Verantwortliche befragt. Laut IT-Analyst Wolfgang Martin zeige die Umfrage, dass SOA in deutschsprachigen Unternehmen trotz vieler Unkenrufe quicklebendig sei.

Produktentwicklung beschleunigen und Time-to-Market verkürzen

Im Rahmen eines strategischen Ansatzes wollen die befragten Firmen mit einer Service-basierten IT vor allem mehr Flexibilität sowie Effizienz in ihre Geschäftsabläufe bringen. Das gaben 27 Prozent beziehungsweise 21 Prozent zu Protokoll. 14 Prozent planen mit durchgängig IT-gestützten Abläufen eine Verkürzung bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte. Acht Prozent erwarten sich davon einen Innovationsschub und sieben Prozent mehr Produktivität. Nur fünf Prozent der CIOs verbinden mit einer SOA-Implementierung auch Kostensenkungen.

15 Prozent der deutschen Unternehmen, die derzeit SOA-Vorhaben durchführen, sind damit bereits in der Endphase, 43 Prozent stecken mitten im Projekt. Ein Viertel der Befragten befindet sich in der Anfangsphase und 18 Prozent in der Vorbereitung.

Deutsche Firmen versprechen sich von Service-basierten Architekturen vor allem mehr Flexibilität am Markt, optimierte Prozesse sowie eine schnellere Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte.
Deutsche Firmen versprechen sich von Service-basierten Architekturen vor allem mehr Flexibilität am Markt, optimierte Prozesse sowie eine schnellere Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte.

Ein Fünftel der befragten Unternehmen, die eine SOA planen, will Geschäftsabläufe mit Hilfe von Business Process Management (BPM) verbessern und effizienter gestalten. Zwölf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich eine Service-orientierte IT zudem positiv auf das Business Rules Management auswirkt. Mit Geschäftsregeln (Business Rules) können sie die IT-gesteuerten Prozesse besser kontrollieren.

Hinzugelernt haben die Unternehmen laut Studie beim Thema SOA-Governance - früher eine der größten Schwachstellen bei SOA-Projekten. Gegenüber dem Jahr 2008 ist der Anteil der Firmen, die Governance-Mechanismen wie Service Level Agreements (SLAs) eingeführt haben, von 20 auf 28 Prozent gestiegen. Zwei Drittel planen entsprechende Maßnahmen.

Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen. Der Studie zufolge sind SOA-Vorhaben bisher nur mäßig erfolgreich, die mit dem Aufbau Service-basierter IT-Architekturen angestrebten Ziele werden selten erreicht. Der Indexwert stieg hier nur leicht, von 2,28 im Jahr 2007 auf jetzt 2,52. Auf einer Skala von eins bis fünf steht der Indexwert fünf für einen Zielerreichungsgrad von 95 Prozent.