Zum gegenseitigen Backup

AIX-Erweiterung verbindet zwei RS/6000-Workstations

21.08.1992

SAN MATEO (CW) - Einen Zusatz für das AIX/6000-Betriebssystem, mit dem sich zwei RS/6000-Workstations zu einem Cluster verbinden lassen, hat die IBM vorgestellt.

Die "AIX High Availability Cluster Multi-Processing/6000" Software (HACMP) bietet drei Arbeitsmodi an. In "Mode l" sichert eine Stand-by-Workstation den aktiven Rechner, um eine Anwendung zu übernehmen, falls diese auf dem aktiven Rechner ausfällt. IBM spricht in diesem Zusammenhang auch von einem one-sided Take-over, weil die Absicherung nur in einer Richtung funktioniert.

Demgegenüber handelt es sich beim "Mode 2" um eine wechselseitige Übernahme. Hier läuft auf beiden über die HACMP-Software gekoppelten Rechnern eine Anwendung. Im Falle der Havarie einer der beiden Systeme kann die jeweils andere Workstation die Sicherung übernehmen und die gefährdete Anwendung laufen lassen. In "Mode 3" verarbeiten beide Systeme die gleiche Anwendung, weswegen ein Mitarbeiter der IBM diese Konfiguration auch als "losely coupled system" bezeichnete. Der Datenbestand ist in diesem Modus auf beiden Systemen identisch. Voraussetzung für dieses Verfahren ist ein IBM-9333-Festplatten-Subsystem.

Mehrere Hersteller haben laut IBM erklärt, daß sie HACMP unterstützen würden, darunter die Datenbankentwickler von Informix, Oracle und Sybase.

HACMP/6000 ist kompatibel zu AIX/6000, Version 3.2, und setzt das "System Management Interface Tool" zur Einrichtung, Einstellung und Wartung des Zwillingssystems voraus.

HACMP Mode 1 und Mode 2 sollen laut Hersteller ab September auf dem US-Markt erhältlich sein, Mode 3 gibt es frühestens im März 1993. Der Preis der Software hängt von den Workstations ab, auf denen sie eingesetzt werden soll. Die Auslieferungstermine und die Preise für den deutschen Markt waren bei IBM in Stuttgart bis Redaktionsschluß nicht zu erfahren.