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Airbus prüft Bau von fliegenden A380-Kasinos

14.02.2008
Von pte pte
Der europäische Flugzeughersteller Airbus http://www.airbus.com prüft eigenen Angaben zufolge Kundenwünsche, nach denen der Passagierflieger A380 schon bald als fliegendes Kasino angeboten werden könnte. Erste potenzielle Käufer aus Asien seien bereits an das Unternehmen herangetreten, ließ der Konzern verlauten. Somit könnte der erste "Kasino-Airbus" bei einer entsprechenden Bestellung zwischen 2012 und 2017 abheben. Die bisherige Wartezeit für Airbus-Firmenjets beträgt gegenwärtig etwa fünf Jahre.

"Es scheint, als wären der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt. Das Geschäftsmodell klingt zwar interessant, dennoch halte ich es in Anbetracht der hohen Betriebskosten für die Massentauglichkeit für illusorisch. Dieses Angebot ist sicherlich ausschließlich etwas für sogenannte Highroler, die mit hohen Einsätzen spielen und von den Spielbanken besonders umgarnt werden", meint Matthias Hein, Geschäftsführer der Spielbank Schleswig-Holstein http://www.casino-sh.de und Sprecher der Deutsche Spielbanken Interessen und Arbeitsgemeinschaft http://www.desia.de , im pressetext-Interview. Laut dem Fachmann werden solche finanzkräftigen Kunden zumeist von US-Spielgesellschaften mit freier Kost und Logis und anderen Services bis hin zu 400-Quadratmeter-Apartements hofiert.

Angesichts der boomenden Glückspielindustrie in Las Vegas, Macau und künftig auch in Singapur scheint diese Geschäftsidee jedoch nicht abwegig zu sein, meinen Brancheninsider. Vor allem wegen der in weiten Teilen Asiens restriktiven Rechtsauflagen wie in Thailand oder China würde sich das Geschäft in Flugzeugen lohnen. Aufgrund einer Gesetzeslücke, die das Glücksspiel nur dann erlaubt, wenn dies nicht auf dem Festland stattfindet, umgehen viele Firmen bereits seit Jahren die Regelungen etwa mit schwimmenden Kasinos, die in den internationalen Gewässern vor Hongkong ankern.

Laut Airbus sei der A380 das erste Flugzeug, das groß genug sei, einen vollständigen Kasinobetrieb anzubieten. Aktuellen Medienberichten zufolge plant der US-amerikanische Kasinobetreiber Sands http://www.lasvegassands.com sogar eine eigene Flugverbindung zwischen seinen "Venetian"-Kasinos in Las Vegas und Macau. Konkret sollen hierbei zwei Privatjets eingesetzt werden, wobei die Passagiere während des Flugs Baccara spielen können. Derzeit ist jedoch noch unklar, ob einer der sechs in Macau lizenzierten Betreiber tatsächlich über den Kauf eines fliegenden Kasinos verhandelt. "Ich stelle mir das ganze Projekt in der Luft relativ schwierig vor, da die korrekte Überwachung und damit verbundene Kontrolle mehr als fraglich sind", so Hein auf Nachfrage von pressetext. (pte)