Airbus automatisiert Lieferkette

27.10.2005
Von Christian Zillich

Der Anpassungsaufwand der Software fiel sehr gering aus: "Das Customizing hielt sich in engen Grenzen, wir sind zu 99,5 Prozent im Standard geblieben", erklärt der Projektleiter (Airbus will die Namen seiner Mitarbeiter nicht öffentlich machen). Lediglich in zwei Bereichen habe es Nachbesserungsbedarf gegeben. Die fehlenden Funktionen habe man zusammen mit den i2-Development-Services dazuentwickelt.

Nach der Einführung Anfang 2003 erweiterte Airbus die Lösung schrittweise und lieferte neue Funktionen alle ein bis drei Monate als Business-Releases aus. Dazu zählten im Folgejahr Lösungen für das Vendor-Managed-Inventory (VMI) und das Direct Shipment, also wenn eine Landesgesellschaft die Bestellung auslöst, die Waren aber an eine Niederlassung in einem anderen Land geliefert werden. Dabei lag die Herausforderung darin, dass der Wareneingang nicht in dem System erfasst wird, das die Bestellung ausgelöst hat. Dieser Prozess erforderte daher die schnelle Synchronisierung der beteiligten Systeme über Ländergrenzen hinweg.

Anfang dieses Jahres folgte der Prozess Direct Shipment Reject Flow, also die Rückabwicklung von Direct Shipments, wenn beim Wareneingang Qualitätsmängel festgestellt werden. Ebenfalls 2005 führte Airbus die Funktion Dispatch Advice ein. Dabei informiert der Zulieferer Airbus über die E-Supply-Chain-Plattform, welche Warenposten er in seine lieferbereiten Paletten packt. Nach der Synchronisation der Daten mit den Airbus-Systemen kann der Lieferant über die Plattform entsprechende Etiketten für den Versand ausdrucken. Beim Wareneingang müssen dann lediglich die so erzeugten Barcodes eingelesen werden. Derzeit arbeitet Airbus daran, E-Supply-Chain auch für die spanische Landesgesellschaft auszurollen.

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