Agilität - Stand der Praxis

26.04.2006
Von Oliver Wilke, Enrico Senger und Hubert Österle

Seit 2004 berücksichtigt die computerwoche-Befragung verstärkt mittelständische Unternehmen mit bis zu 1500 Mitarbeitern. Insgesamt nannten die IT-Verantwortlichen aus Unternehmen dieser Größenklasse 198 Projekte. Aus deren Beschreibungen lassen sich grobe Trends für IT-Projekte im Mittelstand abschätzen:

  • Auf der Strategieebene beginnen auch die Mittelständler mit der Zentralisierung der Informatik. Um die Lizenzkosten zu senken, nutzen sie relativ häufig Open-Source-Software.

  • Im Prozessbereich liegt der Fokus auf den internen Abläufen. Mittelständler konzentrieren sich auf die Einführung von ERP und Auftragsabwicklung.

  • Die Standardisierung der Hardware spielt die wichtigste Rolle auf Systemebene.

Abgleich von Konzept und Praxis

Die Auswertung der computerwoche-Fragebögen entstand im Rahmen des Projekts "CEO und IT" an der Universität St. Gallen. Darin eingeflossen ist auch eine Studie der Economist Intelligence Unit (EIU) aus dem vergangenen Jahr. Wie die Marktforscher aus der Befragung von 3730 Vorständen und Senior-Managern ableiten, sehen die Firmenleiter ihre größten Herausforderungen in der Anpassungsfähigkeit des Geschäftsmodells und der Innovationsgeschwindigkeit.

Ergänzt durch 26 Tiefeninterviews mit CEOs und CIOs, haben SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann und Wirtschaftsinformatiker Hubert Österle daraus acht Konzepte für eine agile Informationsarchitektur abgeleitet, die sie in ihrem Buch "Geschäftsmodelle 2010" vorstellen (siehe Kasten "Transformationshandbuch").