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Aggressive Preispolitik drängt Amazon.com wieder in die roten Zahlen

25.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dank Kostensenkungen und Umsatzzuwächse konnte der Online-Händler Amazon.com seine Ergebnisse im ersten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessern: Auf Pro-forma-Basis erzielte die Company einen Gewinn von 40 Millionen Dollar oder zehn Cent pro Aktie, nachdem im Vergleichsquartal 2002 noch ein Verlust von fünf Millionen Dollar beziehungsweise vier Cent je Anteil angefallen war. Von First Call Thomson befragte Analysten hatten im Schnitt lediglich ein Pro-forma-Plus von vier Cent pro Anteilschein erwartet. Netto verringerte das in Seattle, Washington, ansässige Unternehmen sein Defizit von 23 Millionen auf zehn Millionen Dollar oder drei (sechs) Cent je Anteil, rutschte jedoch nach einem leichten Gewinn im Schlussquartal 2002 wieder in die Verlustzone.

Amazon gelang im aktuellen Berichtszeitraum erstmals, außerhalb der traditionell umsatzträchtigen Feriensaison die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar zu stemmen: So stiegen die Einnahmen im aktuellen Berichtszeitraum um 28 Prozent auf 1,08 Milliarden Dollar. Der Online-Einzelhändler profitierte dabei insbesondere von den im internationalen Geschäft, das im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf 379 Millionen Dollar wuchs. In Nordamerika erhöhte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 705 Millionen Dollar. Finanzchef Tom Szkutak führte das kräftige Wachstum auf die Strategie zurück, Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben. Der CFO kündigte gleichzeitig an, wie bisher bei Bestellungen im Wert von über 25 Dollar die Versandgebühren zu übernehmen. Im Berichtsquartal hatte Amazon für diese Werbekampagne insgesamt rund 27 Millionen Dollar ausgegeben.

Für das Gesamtjahr stellte der Internet-Händler nun ein Umsatzwachstum um 19 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar in Aussicht, der operative Gewinn soll im Jahresvergleich um über 50 Prozent auf 275 Millionen Dollar ansteigen. Im laufenden zweiten Quartal erwartet die Company, bei Einnahmen zwischen einer Milliarde und 1,05 Milliarden Dollar einen Betriebsgewinn von 45 bis 60 Millionen Dollar zu schreiben. (mb)