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Agere verringert Schuldenlast

08.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der angeschlagene Mikroelektronik-Entwickler Agere Systems hat eine Milliarde Dollar Schulden an seine Gläubigerbanken zurückgezahlt. Im Gegenzug hätten sich die Kreditgeber unter bestimmten Auflagen dazu bereit erklärt, die Zahlungsfrist für die verbleibenden Verbindlichkeiten in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar vom 21. Februar auf den 30. September 2002 zu verlängern, teilte die Lucent-Tochter mit. "Die Vereinbarung gibt uns zusätzlichen Spielraum, um die gegenwärtige Marktsituation besser meistern zu können", sagte John Gamble, Finanzdirektor von Agere im Rahmen einer Analystenkonferenz.

Die Maßnahme stieß an der Wall Street allerdings auf geteiltes Echo: Während einige Analysten, wie Rick Black von Blaylock & Partners, diesen Schritt begrüßten ("Sie gewinnen dadurch etwas mehr Zeit um ihr Geschäft in Ordnung zu bringen"), zeigten sich andere über die Zukunft des Unternehmens besorgt. Agere, so ihre Argumentation, hätte die eine Milliarde Dollar möglicherweise dringend gebraucht, um die anhaltende Flaute im Telekommunikationssektor zu überstehen. "Ich denke, sie werden spätestens im Jahr 2003 dringend Geld brauchen", sagte Guzman & Co-Analyst Patrick Comack. Seiner Ansicht nach wird das Unternehmen deshalb bis dahin wohl weitere rund 2.500 Mitarbeiter entlassen müssen.