Adobes "CS3" kommt in sechs Varianten

27.03.2007
Adobe Systems hat das Beste aus Macromedias und seinem Portfolio zusammengeführt und daraus die "Creative Suite 3" (CS3) geschnürt.

Die CS3 kommt gleich in sechs verschiedenen Ausführungen: Für Print- und Webdesigner gibt es jeweils eine Standard- und umfänglichere Premium-Version der "CS3". Dazu gesellen sich noch für Videodesigner ein Nachfolger des bisherigen "Production Studio" sowie eine "Master Collection" mit allen Komponenten der zielgruppenspezifischeren Premium-Pakete.

Ein Schwerpunkt der Weiterentwicklung des Softwarepakets für Kreative lag nach Angaben von Adobe-Manager Caleb Belohlavek auf entscheidenden Schnittstellen zwischen den Einzelanwendungen. Designer sollen so leichter Grafiken und Anwendungen für einen Markt schaffen können, in dem unterschiedliche multimediale Formate miteinander verschmelzen.

Barrieren einreißen

"Berufsmäßig Kreative stehen vor der Herausforderung, eine Vielfalt von Medienformaten bedienen zu müssen", erklärt der Adobe-Mann. "Sie sollen Inhalte via Print, Web, Mobilgerät, Video und so weiter erzeugen. Und darum gilt es bei diesem Launch, Adobe und Macromedia zusammenzubringen und Barrieren einzureißen, wenn Nutzer über verschiedene Produkte hinweg arbeiten."

Die Übernahme von Macromedia hatte Adobe im Dezember 2005 abgeschlossen. Vor dem Kauf hatten beide Hersteller sowohl bei Grafik-Design- als auch bei Webdesign-Werkzeugen konkurriert, wobei Macromedia bei Letzteren einen Vorsprung besaß (Stichwort "Flash"). Das kombinierte Unternehmen hat keinen ernsthaften Wettbewerber bei Tools für Web- und Grafik-Design, auch wenn Microsoft mit seiner "Expression"-Produktfamilie in diesem Revier wildern möchte.

Opfer und Überlebende

Die Creative Suite 3 überbrückt erstmals die Lücke zwischen den Produkten von Adobe und Macromedia und beseitigt gleichzeitig bisherige Überlappungen. Designer können mit dem neuen Paket zum Beispiel die Ebenen eines "Photoshop"-Bildes direkt in Flash importieren und dann darin verändern, ohne die Ebenen zu einer zusammenfassen zu müssen. Dergleichen sei zuvor "sehr zeitraubend" gewesen, räumt Belohlavek ein.

In den Versionen der CS3, die ein Web-Design-Tool enthalten, hat Adobe das früher hauseigene "GoLive" geopfert und stattdessen den populäreren "Dreamweaver" von Macromedia hineingepackt.

Für Print-Designer bietet Adobe künftig die "Creative Suite 3 Design Premium" (2200 Euro), und die "Creative Suite 3 Design Standard" (1700 Euro, alle Preisangaben exklusive Mehrwertsteuer) an. Diese Pakete kann man laut Belohlavek als Nachfolger der aktuellen "Creative Suite 2" ansehen.

Design Premium enthält neue Versionen der Applikationen "InDesign", "Photoshop Extended", "Illustrator", "Acrobat 8 Professional", "Flash Professional" sowie "Dreamweaver". Dazu gesellen sich "Bridge", "Acrobat Connect", "Stock Photos", "Version Cue" sowie "Device Central", ein neues Emulationswerkzeug, mit dem Entwickler ihre Kreationen auf einer Vielzahl mobiler Endgeräte simulieren können.

Im Design-Standard-Paket fehlen Flash und Dreamweaver, außerdem wird es mit der normalen und nicht der erweiterten Ausführung von Photoshop geliefert.

Gewissermaßen die Nachfolger des früheren "Studio 8" von Macromedia werden die "Creative Suite 3 Web Premium" (1900 Euro) und "Web Standard" (1000 Euro). Das Premium-Paket besteht hier aus Flash Professional, Dreamweaver, "Fireworks", "Contribute", Photoshop Extended sowie Acrobat Professional. Die Standard-Variante des Web-Bundles enthält nur Flash Professional, Fireworks und Contribute.

Das Erbe des Production Studios tritt laut Belohlavek die "Creative Suite 3 Production Premium" (2200 Euro) an, die ohne Standard-Pendant auskommen muss. Enthalten sind neue Versionen von "After Effects Professional", "Premiere Pro", Photoshop Extended, Flash Professional, Illustrator, "Soundbooth", "Encore", "OnLocation" (nur für Windows) sowie "Ultra". Dazu kommen die Tools Bridge, Acrobat Connect, Stock Photos, Device Central und "Dynamic Link".

Die Print- und Web-Edtionen der CS3 sollen ab April ausgeliefert werden. Production Premium und Master Collection folgen rund 90 Tage danach und damit irgendwann im dritten Quartal. Ausführlichere Informationen zu den einzelnen Komponenten, Preisen und Upgrade-Pfaden finden sich unter www.adobe. com/go/creativesuite_de. (tc)