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Adobe will PDF dynamischer machen

21.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Über Adobes geplanten Einstieg ins Dokumenten-Management berichteten wir bereits in der vergangen Woche. Inzwischen liegen die offiziellen Ankündigungen des Hersteller vor, der mit einer Reihe neuer Produkte die Anfang des Jahres zugekaufte Technik von Accelio jetzt selbst kommerzialisiert.

Kernstück der Neuankündigung ist sicher der "Document Server", mithilfe dessen Unternehmen PDF-Dateien und -Formulare automatisch erzeugen und anpassen können sollen. Die Software bietet APIs (Programmierschnittstellen) für Java, Perl, COM und SOAP (Simple Object Access Protcol). Außerdem akzeptiert sie laut Hersteller XML-Eingaben und unterstützt dabei XSL-FO (Extensible Style Language Formatting Objects). Insgesamt soll dies eine einfache Integration mit vorhandenen ERP-, CRM-, Content- und Dokumenten-Management-Systemen sowie Datenbanken ermöglichen. Zur Erstellung von Vorlagen und Formularen können neben Adobe Acrobat auch andere Produkte des Unternehmen wie Photoshop, Illustrator oder Framemaker genutzt werden.

Als Anwendungsbeispiel führt Adobe einen Anlageberater an. Dieser könnte ein Dokument mit personalisierten Informationen für einen Kunden erzeugen, das beispielsweise ein Anschreiben, Echtzeitinformationen über die aktuellen Investitionen und eine Prognose für einen empfohlenen Fonds enthält. Das entsprechende Dokument würde der Server gemäßt Vorgaben automatisch erzeugen, dem Autor zur Kontrolle zusenden und dann dem Empfänger zumailen.

Der Document Server soll Ende des Jahres erhältlich sein und ab 20.000 Dollar pro CPU kosten.

Der neue "Acrobat Reader 5.1", der mit dem gleichfalls für Ende des Jahres avisierten "Document Server for Reader Extensions" zusammenarbeitet, steht nach Angaben des Unternehmens ab heute für Windows ab Version 98SE sowie Mac OS 9 und X zum Download bereit - zunächst allerdings nur in englischer Sprache, lokalisierte Versionen sollen Ende November folgen. Der Extensions-Server ermöglicht es, einem Anwender temporär Editierfunktionen für PDF-Dateien zur Verfügung zu stellen. Er soll ab 75.000 Dollar aufwärts kosten. (tc)