Creative Cloud

Adobe gewinnt Abonnenten - und verliert CTO Lynch

20.03.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Adobe hat erfreuliche Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. CTO Kevin Lynch verlässt das Unternehmen und wechselt ausgerechnet zu Apple.

Für den am 1. März abgeschlossenen Berichtszeitraum meldet Adobe einen Rekordumsatz von 1,008 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ging allerdings im Jahresvergleich von 185,2 Millionen Dollar oder 37 Cent pro Aktie auf aktuell 65,1 Millionen Dollar oder 13 Cent je Anteil zurück. Auch der operative Profit sank von 288,9 Millionen auf 98,2 Millionen Dollar. Den operativen Cash Flow beziffert der Softwareanbieter aus San Jose mit 322 Millionen Dollar, der Deferred Revenue wuchs um 80,5 Millionen auf 700 Millionen Dollar.

"Die Creative Cloud setzt sich beschleunigt durch und wir haben im ersten Quartal starkes Wachstum beim Digital-Marketing-Umsatz und den Bookings erzielt", kommentiert Finanzchef Mark Garrett. "Wir bauen ein stärkeres, besser vorhersagbares wiederkehrendes Umsatzmodell auf, das langfristig höheres Wachstum sichern wird."

Das Software-Abonnement "Creative Cloud" nutzen nach Angaben des Unternehmens mittlerweile mehr als 500.000 zahlende Einzelkunden. Dazu kommen noch zwei Millionen kostenlose und Test-Subskriptionen. Adobe bietet seine "Creative Suite" seit dem letzten Major Update auf Version 6 nicht mehr nur als Fully Packaged Software (FPS), sondern auch im Abonnement an. Abokunden erhalten dabei zusätzliche Programme und Services sowie neue Produkte und exklusive Updates sofort bei Erscheinen.

"Die Creative Cloud entwickelt sich rasch zum Mainstream; die Mehrzahl der Creative-Bestellungen auf Adobe.com sind inzwischen Creative-Cloud-Abonnements", sagt Adobe-Chef Shantanu Narayen. "Und mit der Adobe Marketing Cloud sind wir der Wunschpartner für Chief Marketing Officers, wenn wir Unternehmen dabei unterstützen, ihr Geschäft online zu bringen."

Unterdessen verlässt Adobes Chief Technology Officer (CTO) Kevin Lynch das Unternehmen. Und Lynch, der (vielleicht zu) lange die Multimedia-Software "Flash" verteidigt hatte, wechselt ausgerechnet zu der Firma, die Flash de facto obsolet gemacht hat - Apple nämlich. Gegenüber dem Technikblog "All Things D" bestätigte Apple-Sprecher Steve Dowling, dass Lynch in Cupertino als Vice President of Technology anfängt und dabei an SVP of Technolgies Bob Mansfield berichten wird.

Weiter heißt es unter Berufung auf einen Insider, Lynch habe Ambitionen auf den Adobe-Chefsessel gehabt, den Narayen aber in absehbarer Zeit nicht räumen habe räumen wollen. Bei Apple sei Lynch zwar nicht so hoch aufgehängt, seine Rolle - die Koordination der Hard- und Software-Teams - sei aber eine besonders wichtige.