Der Softwarekonzern Adobe entlässt mehr als zehn Prozent seiner weltweiten Belegschaft. Davon betroffen sind zirka 650 bis 700 Mitarbeiter. Das Management will nach der Übernahme von Macromedia überzählige Positionen streichen und die Profitabilität steigern. Ein Gewinnproblem hatte das Unternehmen zwar auch im jüngsten Fiskaljahr (Ende: 2. Dezember) nicht, doch nehmen die Erwartungen der Finanzmärkte stetig zu. Bislang war es Adobe in der Regel gelungen, die Ziele zu erreichen beziehungsweise zu übertreffen.
Adobe
Q4/2004 Q4/2005
Umsatz 429 510
Ergebnis 113 156
FJ 2004 FJ 2005
Umsatz 1667 1966
Ergebnis 450 603
Angaben in Millionen Dollar
Gewinn steigt um 38 Prozent
Im vierten Quartal fiel der Gewinn nach einem Anstieg um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls etwas höher als erwartet aus. Der Umsatz wuchs um 19 Prozent auf 510 Millionen Dollar, was auch leicht über den Wallstreet-Erwartungen lag. Nicht berücksichtigt sind dabei die Ergebnisse von Macromedia, denn der 3,4 Milliarden Dollar schwere Deal wurde erst am 3. Dezember abgeschlossen.
Auch künftig will Adobe den Fuß nicht vom Gas nehmen. Das Unternehmen stellte für das laufende erste Fiskalquartal Einnahmen von 630 Millionen bis 660 Millionen Dollar in Aussicht, die operative Gewinnspanne wird auf 15 bis 19 Prozent prognostiziert. Im Gesamtjahr sollen sich die Umsätze auf 2,7 Milliarden Dollar summieren. Für diesen Zeitraum soll sich die operative Marge auf 20 bis 23 Prozent belaufen. Nach den Zahlen und der Prognose stieg der Kurs der Adobe-Aktie um über zehn Prozent auf ein neues Mehrjahreshoch.
Außerdem kündigte der Softwareanbieter an, dass Finanzchef Murray Demo das Unternehmen im kommenden Frühjahr nach knapp zehn Jahren verlassen wird. Begründet wurde der Schritt mit einer persönlichen Entscheidung des Managers, künftig mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. (ajf)