Adaptxt erleichtert Texteingabe am Handy

09.07.2007
Die intuitive Texteingabesoftware Adaptxt von Keypoint Technologies fängt da an, wo T9 und andere Programme häufig an ihre Grenzen stoßen.

Jeder (ältere) Handy-Nutzer weiß, wie umständlich es ist, E-Mails oder SMS-Kurznachrichten auf einem mobilen Endgerät zu tippen. Zum Glück gibt es Texteingabesysteme wie die weit verbreitete "T9"-Lösung. Diese Technik ist auf schätzungsweise 2,5 Milliarden Handys im Betrieb. Allerdings scheint sie mit der Übernahme des Herstellers Tegic Communications durch AOL im Jahr 1999 kaum weiterentwickelt worden zu sein. Hoffnung verspricht der vor kurzem erfolgte Kauf des Unternehmens durch den Spracherkennungsspezialisten Nuance. Die Company versucht augenscheinlich, über Tegic ihre Position im Mobilfunkbereich zu stärken und durch die Kombination mit der Spracherkennungstechnik ein All-in-one-Interface zu schaffen.

T9 ist allerdings nicht das einzige Texteingabesystem für Handys. Zu den Konkurrenzprodukten zählen vor allem Motorolas "iTap" und "Letterwise" von Eatoni. Eine viel versprechende Lösung hat zudem das schottische Startup Keypoint Technologies mit "Adaptxt" entwickelt.

Die Lösung wurde ursprünglich für PCs konzipiert (es wird auch eine Version für Windows XP und Vista angeboten), richtet sich aber inzwischen vorwiegend an Nutzer von Smartphones und Pocket-PCs. Zu den besonderen Features der Lösung zählt die unabhängig von der Sprache funktionierende, prädiktive Texteingabe: Während der Nutzer langsam seinen Text eingibt, unterbreitet das Programm Vorschläge in der jeweils am besten geeigneten Sprache Nutzer, die – wie in der IT nicht ganz unüblich – Begriffe aus mehreren Sprachen verwenden, können im Menü Sprachprioritäten festlegen.

Außerdem ist das 2,5 MB große Programm laut Anbieter in der Lage, sich in Echtzeit an den Nutzer anzupassen, in dem es Grammatik, Kontext und Bedeutung analysiert. Adaptxt lernt dabei nicht nur bei jeder eingegebenen Phrase dazu, der Anwender kann die Software auch an seinen persönlichen Stil, ein Themengebiet oder sogar eine neue Sprache heranführen, indem er bestehende Dokumente oder E-Mails zum Scannen auswählt. Wie eine Praxis-Demonstration zeigte, ist das Programm schnell einsetzbar und erleichtert die Texteingabe deutlich. Dies belegt auch ein Test des britischen Marktforschungsinstituts Uservision, demzufolge sich die Tastenanschläge mit der Software im Schnitt um bis zu 60 Prozent reduzieren lassen. Wie stark der individuelle Nutzer davon profitiert, zeigt eine integrierte Statistikfunktion.

Momentan unterstützt das rund 15 Dollar teuere Programm die Betriebssysteme Windows Mobile 5,0 und 6. Eine Version für Symbian S60 ist in Vorbereitung – bei positiver Resonanz von Handy-Herstellern und Carriern kann die Software aber auch an weitere Plattformen angepasst werden. (mb)