Ingres war einmal

Actian verspricht Action statt Reports

27.09.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der Datenbank- und BI-Spezialist Ingres hat sich umbenannt in Actian und eine Cloud-basierende Entwicklungsplattform für Apps zur Analyse von Massendaten ("Big Data") vorgestellt.

Technische Grundlage für die "Action Apps" ist die vektorbasierende analytische Datenbank "Vectorwise". Auf der neuen Cloud-Plattform von Actian, vormals Ingres, sollen Anwender einfache, kundenorientierte Anwendungen entwickeln können, mit denen sich automatisiert Geschäftsprozesse anstoßen lassen. Actian will damit über die klassische BI (Business Intelligence) hinausgehen, deren Reports oft nicht oder erst zu spät in wirklichen Handlungen resultieren.

Eine Action App wird dabei in drei Schritten über "Probes" (Beobachtung und Analyse von Daten aus mehreren Quellen), "Trigger" (vorrangige Datenereignisse und Grenzwerte) sowie automatische "Business Actions" bei bestimmten Datenereignissen definiert. Alle entscheidenden Informationen lassen sich dabei umgehend auf die (auch mobilen) Endgeräte betreffender Mitarbeiter übertragen.

Der Analyst Robin Bloor hält das für einen vielversprechenden Ansatz: "In Global-2000-Unternehmen fallen Entscheidungen erst dann, wenn entsprechende Auswertungen von Daten erfolgt sind. Und das kann lange dauern", sagt der Experte. "Das führt nicht nur zu einem Handlungsdefizit und verpassten Chance beispielsweise bei der Monetarisierung aktueller Trends, sondern könnte auch unnötige Risiken erzeugen, die sich durch sofortiges Handeln vermeiden ließen."

Auch der Gartner-Analyst Roy Schulte hält Action Apps für eine gute Idee. "Fakt ist, dass herkömmliche Berichte nur eine Zeitlupeneinsicht auf Grundlage alter Ereignisse bieten", erläutert der Distinguished Analyst. "Das immer schnellere Geschäft und wachsender Druck in Richtung besseren Kundendienstes und niedrigerer Kosten machen ereignisgetriebene Aktivitäten für beinahe jede Branche wichtiger."