Mit Intel-Technologie

Acht-Wege-Server kommen im nächsten Jahr

16.12.1998
MÜNCHEN (CW) - Die ersten Rechnerhersteller planen die Einführung von Acht-Wege-Servern. Die Maschinen nutzen dabei zwei Intel-Technologien: das "Profusion"-Chipset sowie "PSE-36", auch bekannt unter der Bezeichnung "Extended Server Memory Architecture".

Bei Profusion handelt es sich um die Erbmasse, die Intel beim Kauf von Corollary 1997 übernommen hatte. Die Intel-Tochter entwickelt den Chipsatz jetzt unter Mithilfe von Compaq weiter. Intel wird einen Memory-Con- troller hinzufügen. Profusion, das die Speicherverarbeitung und die I/O-Handhabung regelt, wird mittlerweile von den meisten Intel-Server-Herstellern genutzt.

PSE-36 andererseits ist eine 36-Bit-Speicheradressier-Technologie, die Intel in seinen "Xeon"-Pentium-II-CPUs verwendet. Ohne diese Entwicklung sind Windows NT beziehungsweise dessen künftiges Nachfolge-Betriebssystem Windows 2000 nicht in der Lage, Speicher anzusprechen, der größer als 4 GB ist.

Ein Hindernis gilt es für künftige Acht-Wege-Intel-Server allerdings noch aus dem Weg zu räumen: Unterstützung der Profusion- und PSE-36-Technologie wird es von den Anbietern von Standardsoftware wie Baan oder SAP nach den vorliegenden Meldungen nicht vor der zweiten Hälfte des nächsten Jahres geben.

Darüber hinaus hat Intel schon auf der Comdex ''97 Konkurrenz bekommen: Einige Anbieter von Wintel-Servern preschten mit Acht-Prozessor-Systemen vor, die ein anderes Technologiekonzept nutzen.

Data General und HP etwa mochten nicht auf die Verfügbarkeit eines Intel-eigenen Chipsatzes für mehr als vier Prozessoren warten und setzten auf die von der Hyundai-Tochter Axil entwickelte Architektur "Adaptive Memory Crossbar Concept" (AMX). NCR ging mit seiner "Octascale"-Technologie eigene Wege.