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Amazon, Cyberport, Etsy, Neckermann

Acht deutsche Online-Shops im Vergleich

09.07.2011
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Neckermann.de: Guter Berater mit Design-Schwächen

Die Navigationselemente und das Sucheingabefeld sind bei Neckermann zu kontrastarm und klein ausgefallen.
Die Navigationselemente und das Sucheingabefeld sind bei Neckermann zu kontrastarm und klein ausgefallen.
Foto: Stefan von Gagern

Die Übersichtsseiten von Neckermann zeigen große Fotos, die für Produktgruppen oder Angebote trommeln und sich in Animationen abwechseln. Dafür sind die Navigationselemente beim zweiten großen Katalogversender in Deutschland eher klein und unübersichtlich ausgefallen. Kleine Schrift und kontrastarmes Grau auf Grau bei Navigationselementen dürften Nutzern mit Sehschwächen Probleme bereiten. Auch das Sucheingabefeld ist klein geraten, wie auch das Formular zur Anmeldung im Shop. Das gleiche Problem gilt für die Beschreibungstexte auf Produktdetailseiten und Kundenrezensionen. Zum Glück lässt sich der Shop über die Darstellungsgröße der Schrift im Browser lesefreundlicher einstellen - doch nicht jeder kennt diesen Trick. In Sachen Ladezeit verhalten sich die Seiten teils auffallend träge. Oft baut sich erst nach mehreren Sekunden die nächste Seite auf und der Nutzer kann zusehen wie Schritt für Schritt die vielen Grafiken erscheinen.

Gut gelungen sind die interaktiven Kaufberater für verschiedene Produktgruppen, die zum Beispiel die richtige Digitalkamera aus dem Sortiment nach Funktionsumfang herauspicken.
Gut gelungen sind die interaktiven Kaufberater für verschiedene Produktgruppen, die zum Beispiel die richtige Digitalkamera aus dem Sortiment nach Funktionsumfang herauspicken.
Foto: Stefan von Gagern

Gut gelungen sind die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten für Produkte: Für bestimmte Bereiche gibt es Produktberater, die zum Beispiel passend zur Figur passende Klamotten aus dem riesigen Sortiment herauspicken. Der Preisbereich lässt sich einfach per Schieberegler einstellen. Zudem stehen in Beratungsintensiven Produktgruppen Kundenberater per Chat bereit. Ein Stöber-Modus schlägt in schick animierter Schaufensterbummel-Manier, passende Produkte vor. Klickt der Nutzer eines an, erscheinen Alternativen. Viele Möglichkeiten bietet Neckermann auch beim Bezahlen an: Neben Rechnung, Überweisung und Kreditkarte ist auch PayPal im Angebot.

Auf dem Smartphone wird der Einkauf jedoch mit der normalen Desktop-Website fast unmöglich. Auch eine App sucht man vergebens.

Fazit: Neckermann punktet mit guten Online-Produktberatern und innovativen Möglichkeiten zur Produktauswahl. Schwächen im Design trüben den Gesamteindruck.