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Acacia will mit Patenten Kasse machen

17.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Acacia Research will das Unternehmen Global Patent Holding für 5 Millionen Dollar in bar und 3,9 Millionen eigene Aktien übernehmen. Sollte der Deal wie geplant Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen werden, hätten die Acacia-Verantwortlichen ihr Patent-Portfolio deutlich ausgebaut. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert darauf, von Firmen Patente zu kaufen und für deren Nutzung später von anderen Unternehmen Lizenzgebühren einzufordern. "Wir werden weitere Patent-Portfolios übernehmen", kündigte Acacias Chief Executive Officer Paul Ryan bereits an. Ziel sei es, der weltweit führende Anbieter von Technologielizenzen zu werden.

Experten befürchten indes eine Flut weitere Prozesse. So haben die Acacia-Verantwortlichen Mitte des Jahres neun Satelliten- und Kabelnetzbetreiber wegen angeblicher Patentrechtsverstöße verklagt. Acacia beruft sich dabei auf Lizenzrechte, die die Übertragung von Streaming-Angeboten betreffen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Zwar sind eine ganze Reihe von Klagen noch anhängig, mittlerweile hat der Rechteinhaber jedoch Lizenzvereinbarungen mit knapp 230 Unternehmen geschlossen, darunter Branchengrößen wie Disney.

Das Geschäftsmodell, Patente einzukaufen und dafür Lizenzgebühren zu kassieren, scheint viel versprechend. So hat laut US-amerikanischen Presseberichten auch der ehemalige Chief Technology Officer Microsofts, Nathan Myhrvold, mit Intellectual Ventures eine Firma gegründet, die sich ebenfalls auf den Einkauf von Rechten spezialisiert hat. Für rund 350 Millionen Dollar hat der Ex-Microsoft-Manager bereits 1000 Patente erworben. (ba)