CW-Roundtable: Wie Bachelor- und Master-Studiengänge die Informatik verändern

Abstriche an der Qualifikation

27.08.2004

Martin Leitner, FH München: "Ein erfolgreicher Bachelor-Studiengang kann keine Spezialfähigkeiten vermitteln."

MARTIN LEITNER: An der Fachhochschule München haben wir das Studium softwarelastiger gestaltet. Wir haben früher einen größeren Anteil an Hardwarekenntnissen vermittelt. Das war nicht mehr zeitgemäß. Die Hardware wird jetzt zum großen Teil vom Fachbereich Elektro- und Informationstechnik abgedeckt. Das Fachgebiet Informatik lehrt die Bachelor-Studenten nur noch die notwendigsten Hardwarekenntnisse.

LENTZER: Da durchzuckt es mich. Wenn Philips ein neues Betriebssystem für einen Computertomografen oder für einen wiederbespielbaren DVD-Recorder entwickelt, dann ist die Software hardwarespezifisch. Das heißt, unsere Mitarbeiter müssen beides abdecken. Und da kneift es oft.

LEITNER: Dann sind unsere Bachelor-Absolventen für Ihre Bedürfnisse nicht geeignet.

NOSSEK: Wenn man mit einer kürzeren Ausbildung wie dem Bachelor auf Berufsbefähigung zielt, kann die Breite nicht mehr so groß sein wie beim Diplom. Die Berufsbefähigung ist für ein schmäleres Feld gegeben.