Abstimmung auf Open-Systems-Messe Die US-Anwender verlangen nach Unix und Windows NT

15.04.1994

SAN FRANZISKO (IDG) - Anwender sehen eine kuenftige Koexistenz der Betriebssysteme Windows NT und Unix. So entschied zumindest die deutliche Mehrheit bei einer Abstimmung unter 400 Usern auf der Open-Systems Messe "Uniforum" in San Franzisko.

"Schon jetzt existieren die beiden Betriebssysteme nebeneinander", weiss Ted Hanss, bis vor kurzem Chef des OSF-Anwenderkomitees. Allerdings raetselten die User, auf welche Weise die beiden Betriebssysteme zu einer Kooperation zu bewegen waeren, ohne dass die Entwickler allzugrossen Middleware-Aufwand treiben muessen.

Zu diesen Anwendern gehoert Bill Estrem, Projektleiter beim Diskettenhersteller 3M Co. mit Sitz in St. Paul, Minnesota. Er soll dafuer sorgen, dass in seinem Unternehmen neben Unix auch Windows NT laeuft. "Es wuerde mein Leben sehr viel einfacher machen, wenn Microsoft sich der Open-Systems-Gemeinde anschliessen koennte", stoehnte Estrem.

Ob die in San Franzisko vorgestellte Nachfolgeorganisation der OSF dabei helfen kann, wird von Uniforum-Besuchern bezweifelt. "Wen interessieren denn noch Konsortien", fragt zum Beispiel David Sherr, stellvertretender DV-Chef von Lehman Brothers, New York. Andere Anwender glauben, dass Microsoft De-facto-Standards schneller setzt als Organisationen e la OSF ihre Diskussionen darueber in Gang bringen.