Bremsende Konjunktur

Absatz von 3G-Notebooks verläuft schleppend

12.12.2008
Von pte pte
Das prognostizierte Wachstum für Laptops mit integrierter 3G-Mobilfunkverbindung ist vor dem Hintergrund der globalen Rezession überbewertet.

Zu diesem Schluss kommt das britische Marktforschungsunternehmen Disruptive Analysis in einem aktuellen Report. Innerhalb der kommenden drei Jahre werden weltweit lediglich 30 Prozent der Nutzer von mobilen Breitbanddiensten ein Notebook mit eingebautem 3G-Chip nutzen. "Dieses Gerätekonzept ist zwar modern, das kurzfristige Wachstum in diesem Markt wird jedoch von praktischen Hürden gebremst. Vor allem in einer Phase der ökonomischen Unsicherheit agieren viele Käufer konservativ und schrauben Investitionen zurück", so Studienautor Dean Bubley.

Netbooks mit mobilem Breitband-Zugriff sind nett, aber für viele nicht notwendig.
Netbooks mit mobilem Breitband-Zugriff sind nett, aber für viele nicht notwendig.
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"Laptops mit integriertem mobilen Breiband sind derzeit sehr gefragt. An erster Stelle steht bei dieser Art von Geräten der Geschäftsnutzen", meint Dan Bieler, Analyst bei IDC, im Gespräch mit pressetext. Allerdings seien die Tarife in vielen europäischen Ländern noch zu hoch. "Daher muss man eindeutig unterscheiden zwischen jenen Usern, die ein derartiges Gerät besitzen und jenen, die die 3G-Verbindung auch tatsächlich nutzen. Unternehmen werden nicht sofort allen Mitarbeitern die Möglichkeit einräumen, mobiles Breitband zu verwenden. Hier steht der Kostenfaktor klar im Vordergrund", sagt Bieler. Im Privatbereich zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. "Im Gegensatz zu Österreich sind die Tarife in Deutschland auffallend", so Bieler, der jedoch davon ausgeht, dass sie in absehbarer Zeit sinken werden.

Die wirtschaftliche Lage wird auch die Verkäufe von Mobile Internet Devices (MID) deutlich bremsen, so Disruptive Analysis. Im Jahr 2009 werden demnach lediglich drei Mio. Stück abgesetzt. Im Vergleich mit dem Boomjahr 2008 wird 2009 ein schwieriges für die Anbieter von mobilen Breibanddiensten, so die Analysten. Für den Großteil der Kunden sei dieser Service zwar wünschenswert, jedoch nicht unbedingt notwendig. Die Mobilfunker werden der schwachen Nachfrage mit neuen Tarifen entgegentreten müssen, so der Vorschlag. Vor allem Pauschaltarife mit monatlich fixen Gebühren werden durch verbrauchsabhängige Gebührenmodelle ersetzt werden, sind die Marktexperten überzeugt.