Online-Kalorienrechner für Übergewichtige

Abnehmen mit einer App

25.07.2012
Mit ihrer Diät- und Gesundheits-App - CaloryGuard Pro sind Falko und Christina Buttler erfolgreich als Gründer gestartet und haben sich mittlerweile mit ihrem Unternehmen BlueBamboo.de Apps etabliert.

Falko Buttler beendete 2005 sein lnformatikstudium an der Universität Bremen, bevor er 2011 seinen Abschluss um einen "Master"-Titel ergänzte. IT und Unternehmertum prägten seinen studentischen und beruflichen Werdegang. Mit 20 Jahren war er parallel zu seinem Studium drei Jahre lang als Softwareentwickler beim Bremer Software- und Beratungshaus Socon tätig. Ebenso faszinierte ihn von Beginn seines Studiums an die Idee einer Firmengründung. Sein erster Versuch war 2006 neben seinem Job als Entwickler eine Arbeitnehmerüberlassungsfirma, die IT-Fachkräfte vermittelte. Obwohl das Unternehmen nicht so gestartet war wie erhofft und Buttler es Mitte 2007 wieder auflöste, lernte er viel über Themen wie Unternehmensgründung, Führen einer Firma und über Marketing.

Falko und Christina Buttler: Erfolgreich abnehmen als Geschäftsidee.
Falko und Christina Buttler: Erfolgreich abnehmen als Geschäftsidee.
Foto: Privat

Christina Buttler ging einen anderen Karriereweg. Sie verfügt über einen Bachelor in Architektur und arbeitete als Außendienstmitarbeiterin einer großen Bausparkasse. Später war sie im Verkauf großer Unternehmen wie Adecco und der Deutschen Telekom beschäftigt. Dabei sammelte sie viel Erfahrung in der Kundenakquise, im Verkauf, im Finanzwesen sowie in Design und Marketing.

Abnehmen als Geschäftsidee

Nur wenige Tage, nachdem Apple das erste iPhone und den App Store vorstellte, wagten die Buttlers im März 2008 den Schritt in die Selbständigkeit und gründeten das Unternehmen BlueBamboo.de Apps. Zu dem Zeitpunkt arbeitete Falko Buttler als Softwareentwickler und seine Frau im Verkauf, parallel dazu planten sie ihre Auswanderung in die USA für September 2008.

Die Produktidee zur Gründung kam aus dem privaten Umfeld. Christina Buttler wollte unbedingt abnehmen und hatte schon einiges ausprobiert. So führte sie Tagebuch über ihre Mahlzeiten und berechnete fleißig die Kalorien der verschiedenen Zutaten, um zu wissen, wie viel sie essen durfte. Mit dieser Methode reduzierte sie erfolgreich ihr Gewicht, ohne dabei hungern zu müssen.

Nach einem Brainstorming mit ihrem Informatiker-Ehegatten und der Frage, ob sich das Ganze nicht auch IT-unterstützt umsetzen ließe, wurde der Grundstein für die Unternehmensgründung gelegt. Die erste Version ihres Online-Kalorienrechners entwickelten die Buttlers nach Dienstschluß und an den Wochenenden von März bis Juli 2008. Er programmierte und sie erledigte die zeitaufwändige Dateneingabe der Lebensmittel sowie die Qualitätssicherung. Etwa zwei Wochen nach dem offiziellen Start des App Stores wurde mit CaloryGuard der erste deutschsprachige Kalorienüberwacher freigegeben.

Das anfängliche Ziel nach Herausgabe der App war ein Absatz von 250 Downloads pro Monat, was einem Umsatz von 500 Euro (nach Abzug von 30 Prozent an Apple) bei einem App-Preis von 2,99 Euro entsprach. Nach anfänglichen Stabilitätsproblemen wurde das Umsatzziel sehr bald erreicht und überschritten. Wenige Monate später kam die nächste Version von CaloryGuard auf den Markt. Etwas zu früh, wie sich herausstellte, denn die Verkaufszahlen sanken. Kurze Zeit danach aber ging die Wachstumskurve steil nach oben und übertraf die erwarteten Verkaufsprognosen.

Hilfreiche Mundpropaganda

Anfangs war kein Kapital für Vermarktung oder Marketing vorhanden, so dass sich die App durch schlichte Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitete. Erst später nach größerem Erfolg und einem langen Lernprozess begann man mit Werbung im Internet und indirekter Werbung in sozialen Netzen wie Facebook oder Twitter. Inzwischen wurden auch die Medien auf die Gründer aufmerksam und selbst ZDF Wiso und Focus berichteten vom Kalorienrechner.

Das Hauptaugenmerk von CaloryGuard liegt in der intensiven Pflege und Erweiterung der Lebensmitteldatenbank, in der einfachen und schnellen Bedienung auch bei komplexer Funktionalität sowie der Kundennähe, also schneller individueller Hilfe. Seit fast vier Jahren nun zählt CaloryGuard mit mehr als 500.000 Downloads zu den ersten zehn Apps in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Luxemburg. Die App beinhaltet eine Liste von mehr als 300.000 Lebensmittel und wird mittlerweile auch von Ernährungsberatern und Ärzten ihren Patienten empfohlen.