In der letzten Zeit wurden besonders in England Stimmen laut, die die fortschreitenden Probleme der Jugend mit der geschriebenen Sprache unter anderem auf diese Abkürzungen zurück führten. Die Studie der Universität von Coventry kommt allerdings zu einem ganz anderen Urteil. Bei Kindern häufe sich die Verwendung von Abkürzungen erst mit zunehmendem Alter. In der vierten Klasse seien das nur etwa ein fünftel der Studienteilnehmer, in der sechsten Klasse aber schon etwa die Hälfte. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass die Nutzung von Abkürzungen in Textnachrichten die Fähigkeit voraussetzt, Sprachmuster entdecken und verändern zu können. Das klappt mit zunehmendem Alter bei Kinder besser. Gleichzeitig fördert die Nutzung von Abkürzungen in SMS die genannte Fähigkeit sogar.
Für die Nutzung der verkürzten Schreibweisen seien außerdem die gleichen Fähigkeiten nötig, wie beim Ausschreiben der Wörter. Dementsprechend sei „simsen“ - auch mit Abkürzungen - eine gute Form der täglichen Übung, um Lese-und Schreibschwächen zu verhindern. Die Wissenschaftler aus Coventry wollen weitere Studien auf diesem und ähnlichen Gebieten durchführen, um die Vorurteile von Eltern und Lehrern abzubauen.