Abkommen zwischen Dolphin und Motorola

16.02.1990

MÜNCHEN (pi) - Die Dolphin Server Technology aus Oslo entwickelt eine ECL-Implementation der M88000-RlSC-Schaltkreise. Diese CPU soll in dem Multi-User-System "Orion-Superserver" eingesetzt werden.

Die Entwicklung ist Ergebnis eines Technologie-Abkommens zwischen Motorola und Dolphin, die letzterer Zugang zum Befehlssatz des Motorola-RISC-Prozessors 88000 schafft. Motorola erhält im Gegenzug Zugriff auf die Design-Spezifikationen der Orion-CPU.

Die ECL-Ausführung (Emitter Coupled Logic) des 88000-Prozessors soll bei einer Taktfrequenz von 125 MHz eine Integer-Verarbeitungsleistung von 1000 MIPS mit einer einzigen CPU erreichen. Dolphin hofft damit die Leistung existierender Mainframes zu übertreffen. Möglich soll das sein zu einem Bruchteil des Preises von Großrechnern.

Für die Kühlung des ECL-Systems, das in der Lage ist, bis zu acht 88000-Instruktionen parallel auszuführen, wird ein geschlossenes Flüssigkeits-System benutzt. Bei nichtoptimiertem Code wird die durchschnittliche Verarbeitungsleistung mit 300 bis 400 MIPS angegeben. Das System wird mit einer Bus Hierarchie, bestehend aus SCI (Scaleable Coherent Interface), Futurebus und VME Bus, ausgestattet sein. Das fertige Produkt soll 1992 zur Verfügung stehen.