Ratschläge von Forrester

7 Punkte für die IT-Entrümpelung

09.02.2015
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Mit dem Aushandeln von Hardware-Wartungsverträgen sollten CIOs keine Zeit mehr verschwenden. Forrester ermuntert CIOs zu einer Bestandsaufnahme.

Den firmeninternen Rollenwandel der IT vom Unterstützer zum Umsatzbringer umreißt Forrester mit dem Begriff Business-Technologie (BT). Das erklären die US-Marktforscher in dem Papier "CIOs: Stop wasting your time". Analyst Bobby Cameron beschreibt sieben Faktoren, die IT-Chefs künftig anders machen sollten.

CIOs brauchen demnach eine BT-Agenda. Dafür werden sie die IT von einigen bisherigen Aufgaben entrümpeln, fordert Cameron. Er argumentiert mit bekannten Reizwörtern wie Cloud, Innovation und Engagement.

Forrester-Analyst Bobby Cameron macht das Schlagwort von der Business-Technology an sieben Punkten fest.
Forrester-Analyst Bobby Cameron macht das Schlagwort von der Business-Technology an sieben Punkten fest.
Foto: Forrester

Die 7 Punkte

Im Einzelnen lauten die sieben Punkte so:

1. Kundenzentriertheit: Forrester will den Endkunden des jeweiligen Unternehmens im Mittelpunkt sehen. Das heißt für den CIO: Apps, die im Hinblick auf die Endkunden wenig Wert generieren, rutschen auf der Prioritätenliste nach unten. Business Technologie dient in erster Linie dazu, die Erfahrungen des Verbrauchers mit dem jeweiligen Unternehmen zu verbessern.

2. Architektur: Monolithische Architekturen haben jenseits von Speichersystemen weitgehend ausgedient. CIOs brauchen modellierbare Architekturen.

3. Innovation: Aufgabe des IT-Chefs ist es, die Innovationsfähigkeit seines Unternehmens zu steigern. Konkret kann er sein technologisches Know-How etwa in die strategischen Planungs-Prozesse einbringen.

4. Flexibilität: Projekte mit langwierigen Lebenszyklen gehören auf keine BT-Agenda. Sie werden durch kurzfristige, kontinuierliche Modelle abgelöst.

5. Business Services: Es ist nicht Aufgabe des CIO, Wunschlisten der Fachbereiche abzuarbeiten. Stattdessen geht es um das kontinuierliche Bereitstellen von Business-Services, die die Kundenbindung erhöhen.

6. Cloud: Laut Cameron sollten sich CIOs nicht mehr um Hardware und Hardware-Wartung kümmern. Künftig setzen sie Infrastructure-and-Operation-Shops (I&O) auf, die Cloud-basiert und Software-definiert funktionieren.

7. Investitionen: Finanzielle Ausgaben sollten nicht mehr als Anwendungen, Infrastruktur und Operations gerechnet werden, sondern als Business-Wert. Und zwar sowohl als Capex (Capital Expenditure) wie als Opex (Operational Expenditure).

Eine Bestandsaufnahme wagen

Cameron will IT-Entscheider zu einer Bestandsaufnahme ermutigen. Sie sollten sich folgende Fragen ehrlich beantworten:

  • Hat ihr Unternehmen verstanden, dass wir in einer Kundenzentrierten Zeit leben, in der digitalisierte Endverbraucher immer mehr Macht gewinnen?

  • Verharrt die IT zu sehr im althergebrachten Tagesgeschäft?

  • Funktioniert das Zusammenspiel von CIO mit CEO, CFO (Chief Financial Officer) und CMO (Chief Marketing Officer)?

Die Antworten darauf zeigen dem IT-Chef, wo er auf dem Weg zur Business-Technology steht. Cameron jedenfalls geht davon aus, dass CIOs 2015 einiges an Wandel zu bewältigen haben.