Windows voll ausreizen

64-Bit-Tools für Windows 7

07.11.2011
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Windows Performance Toolkit - Leistungsmessung für Profis

Mit dem kostenlosen Windows Performance Toolkit von Microsoft können Sie die Leistung eines Systems sehr effizient messen. Ausführliche Informationen erhalten Sie hier. Das Toolkit ist Bestandteil des Windows Software Development Toolkit (SDK), welches Sie kostenlos herunterladen können. Sie benötigen für den Betrieb .NET Framework 4, welches Sie über diese Seite installieren können. Haben Sie das Windows SDK mit dem Windows Performance Toolkit installiert, können Sie einen ersten Bericht zur Systemleistung erstellen:

  1. Öffnen Sie dazu eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten.

  2. Geben Sie den Befehl xperf -start -on diageasy ein.

  3. Anschließend läuft das Tool im Hintergrund und misst die Systemleistung.

  4. Starten Sie die Programme und Tools, deren Leistung Sie messen wollen. Im Hintergrund misst das Tool die Reaktionszeiten des Computers.

  5. Haben Sie alle Aufgaben durchgeführt, geben Sie den Befehl xperf -stop ein.

Anzeigen der Messdatei nach der Messung.
Anzeigen der Messdatei nach der Messung.
Foto: Microsoft

Nach dem Stoppen der Messung erhalten Sie die Meldung, dass das Windows Performance Toolkit eine Messdatei C:\kernel.etl erstellt hat. Neben der Messung der Verwendung der Applikationen, können Sie mit dem Windows Performance Toolkit auch eine Messung des Bootvorgangs durchführen. Auch dazu benötigen Sie wieder eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Geben Sie dann den Befehl xbootmgr -trace boot -resultpath c:\. Anschließend startet das Tool den Computer neu und misst den Bootvorgang. Auch hier speichert das Tool eine .etl-Datei direkt im Pfad C:\ der Festplatten.

Die erstellten Dateien können Sie mit dem Windows Performance Analyzer öffnen, den Sie in der Programmgruppe Windows Performance Toolkit finden. Um die Messungen anzuzeigen, öffnen Sie die Datei C:\kernel.etl oder die .etl-Datei des Bootvorgangs über File/Open.

Erhalten Sie eine Fehlermeldung beim Öffnen der Bootmessdatei, öffnen Sie diese in einer Eingabeaufforderung über den Befehl xperfview <Pfad und Name der Datei> -tti.

Die Anzeige der verschiedenen Bereiche blenden Sie über den Menübereich ein, den Sie durch Anklicken des linken Teils des Fensters einblenden. Klicken Sie auf die Grafik, können Sie zu Teilen der Anzeige heranzoomen, um genauere Ergebnisse zu erhalten. Dazu markieren Sie den Bereich mit der Maus, den Sie zoomen wollen, und klicken diesen mit der rechten Maustaste an. Mit dem Menübefehl Zoom to Selection starten Sie den Zoomvorgang. Neben Grafiken können Sie auch Tabellen anzeigen, indem Sie im Kontextmenü die Option Summary Table auswählen. Um eine übersichtliche Anzeige zu erhalten, entfernen Sie das Häkchen bei allen Optionen der linken Seite, die Sie nicht anzeigen wollen. Lassen Sie sich zum Beispiel beim Messen des Bootvorgangs nur CPU Usage by Process anzeigen, sehen Sie wie viel CPU-Last die einzelnen Prozesse verursachen. Mit Disk I/O sehen Sie die Festplattenzugriffe.