Spezialist vs. Portfolio-Anbieter

6 Strategien der RZ-Dienstleister

01.02.2012
Von Kolja Kröger
50 Prozent der von Gartner befragten Großunternehmen planen ihre Rechenzentren ganzheitlich.
50 Prozent der von Gartner befragten Großunternehmen planen ihre Rechenzentren ganzheitlich.
Foto: IBM

3. Partnerschaften von Anbietern geben diesen die Möglichkeit, Best-of-Breed-Produkte ins Portfolio mit aufzunehmen und damit Kunden von ihrem Portfolio zu überzeugen. Kunden werden darauf achten, wie viel die Partner in ihre Beziehung investieren und wie eng sie ist. Ihre (berechtigte) Sorge: Das Portfolio, und damit das eigene Rechenzentrum, gerät ins Wanken, wenn zum Beispiel einer der Provider von einem Mitbewerber aufgekauft wird.

Anbieter drängen auf Provider Lock-in

4. Converged Infrastructures werden zunehmend von Portfolio-Anbietern zusammengestellt. Sie integrieren zwei oder mehr Technologie-Silos, ergänzen eventuell noch eine Facilities-Komponente und geben dem Kind einen neuen Namen für die Marketing-Leute. Idealerweise starten sie mit einer umfassenden Bestandsaufnahme der Kundenarchitektur, ihrer Bedürfnisse und Zusammenhänge, um dann einen langfristigen Umsetzungsplan aufzustellen, der sich an den Business-Zielen des Kunden orientiert. Zu berücksichtigen sind auch die unterschiedlichen Lebenszyklen von Software und Hardware, die beim Kunden im Einsatz sind. Diese Anbieter werden auf einen Provider-Lock-in aus sein, um langfristig Erlöse durch ihre Kunden zu bekommen.

5. Zweigleisig zu fahren rät Gartner Anbietern, die es sich leisten können. Sie müssen den Bauchladen der Portfolio-Händler bereithalten und gleichzeitig ganzheitliche Architekturen verkaufen. Das birgt wenige Risiken - allerdings müssen sie Verkaufsargumente für beide Kundengruppen finden, die sich nicht widersprechen. Denn "Best of Breed" verträgt sich nicht mit dem neuen, ganzheitlichen RZ-Design.

6. "Data Center as a Service" ist das Modell, von dem Gartner Technologie-Anbietern explizit abrät, sollten sie nicht verzweifelt nach einer Neuausrichtung suchen. Es sind hohe Investitionen nötig in einem Service-Geschäftsfeld, auf dem Technologie-Anbieter sich meist schlecht auskennen. Außerdem verlangen Anwender noch vergleichsweise zögerlich nach Cloud-Diensten. Wer diesen Weg beschreitet, sollte sich vorsichtig vorantasten und sein altes Portfolio nicht sofort aufgeben, empfielt Gartner den Anbietern.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.