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Verisign senkt Umsatzprognose

04.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Internet- und Service-Dienstleister Verisign Inc. hat seine Umsatzerwartung für das dritte Quartal reduziert. Die Gewinne würden allerdings weiterhin im früher angegebenen Rahmen bleiben.

Das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View gab bekannt, man gehe nunmehr von einem Umsatz von 410 Millionen Dollar aus. Bislang hatte Verisign 435 bis 440 Millionen Dollar für realisierbar gehalten.

Der Gewinn pro Aktie wird aber, so das Unternehmen, wie bislang angegeben bei 27 Cents liegen. Allerdings ist diese Angabe nicht konform zu den GAAP-Regeln (General Accepted Accounting Principles).

Als Grund für die reduzierten Umsatzerwartungen verwies Verisign-Manager Stratton Sclavos auf eine geänderte Lage der Regeln für die Vermarktung von Klingeltönen. Anlass für die Modifikation war Verisign selbst: Das Unternehmen hatte seinen "Crazy-Frog"-Klingelton in einer Weise an den Käufer gebracht, die für Kunden irreführend war. Großbritanniens Advertising Standards Authority hatte moniert, dass Verizon bei der Frog-Vermarktung den Eindruck bei Käufern erweckte, sie würden nur diesen einzigen Klingelton erwerben und dafür zahlen. Tatsächlich aber verpflichteten sich Käufer zu einer wöchentlichen Zahlung von fünf Dollar.

Im Juli verlangten dann Mobilfunkanbieter aus Großbritannien, dass Klingeltonanbieter Käufern gegenüber klar zu definieren hätten, auf welche Kaufbedingungen sich Kunden tatsächlich einlassen. Außerdem sollten die Unternehmen verpflichtet werden, ihre Kunden einmal monatlich via Anschreiben daran zu erinnern, wie sie Subskriptionen wieder kündigen können.

Diese Regeln waren bereits Ende August ursächlich für den dann einsetzenden Umsatzrückgang bei Verisign in Großbritannien. Der Rückgang der Subskriptionen - die für den Umsatzrückgang verantwortlich waren - setzte sich nach den Worten von Sclavos auch im September fort. "Der Grund für die Subskriptionsrückgänge in Großbritannien ist klar in den neuen Restriktionen zu sehen", sagte Sclavos. (jm)