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Google will 4,18 Milliarden Dollar erlösen

15.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Suchmaschinenriese Google will bei seinem "Secondary Offering" am heutigen Donnerstag 14,2 Millionen neue Aktien verkaufen. Bei einem Ausgabepreis von 295 Dollar je Google-Aktie erlöst das Unternehmen aus Mountain View, Kalifornien, knapp 4,2 Milliarden Dollar - mehr als doppelt so viel wie die 1,67 Milliarden Dollar beim Börsengang im August vergangenen Jahres. Damit handelte es sich um die größte Kapitalerhöhung in den USA seit über zehn Jahren. Bei seinem Börsendebüt war Google noch gezwungen gewesen, die vorläufige Preisspanne für die Aktien kurz vor dem IPO (Initial Public Offering) auf 85 bis 95 Dollar zu senken. Der Emissionspreis hatte letztendlich 85 Dollar pro Titel betragen. Aktuell hatte der Suchmaschinenprimus vermutlich kein Problem, trotz eines Ausgabepreises von 295 Dollar genügend Interessenten zu finden, zumal der Börsenkurs mit 303 Dollar deutlich höher lag.

Auch sonst läuft die Transaktion deutlich professioneller als vor gut einem Jahr ab: Anstatt via Online-Auktion wird die Ausgabe der Titel auf dem traditionellen Weg über Investment-Banken geregelt. Im Verkaufsprospekt fehlt zudem der Firmenslogan "Don't be evil", stattdessen herrschen die üblichen Warnungen vor Risiken vor. Revolutionärste Aussage in dem Papier ist möglicherweise die Erklärung, dass Werbung, obwohl sie rund 99 Prozent zu den Umsätzen beiträgt, für die Besucher der Google-Website keine störende Unterbrechung darstellen sollte.

Nach der Transaktion verfügt Google über kurzfristig liquide finanzielle Mittel von über sieben Milliarden Dollar. Als Grund für den Aktienverkauf verwiesen die Kalifornier lapidar auf "allgemeine Unternehmenszwecke" und "mögliche Zukäufe", Beobachter gehen davon aus, dass Google bald wieder auf Einkaufstour gehen könnte. (mb)