Web

US-Regierung hält an Internet-Kontrolle fest

01.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die amerikanische Regierung will die Kontrolle über die zentralen DNS-Server (Root-Server) behalten. Die 13 Root-Server bilden das Rückgrat des Domain Name Service. Der Regierungsbeamte des Handelsministeriums Michael Gallagher kündigte dies wenige Tage vor der Sitzung der Domain-Verwaltungsorganisation Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) an.

ICANN entscheidet unter anderem darüber, welche Top-Level-Domains (TLDs) zusätzlich aufgenommen werden (siehe "ICANN genehmigt TLDs .jobs, .travel").

Einige Länder versuchen, die Kontrolle der USA über das Internet zu beschränken und mehr Mitsprache zu bekommen. Mehr Unabhängigkeit von der amerikanischen Regierung wünscht sich auch die ICANN. Doch daraus wird wohl nichts: Wie Gallagher weiter ausführt, will die Bush-Administration auch weiterhin diese Organisation beaufsichtigen. Die USA beabsichtigen dem Beamten zufolge, ihre "historische Rolle bei der Authorisierung von Änderungen oder Modifikationen der Rootzone-Files beizubehalten".

Damit dürfte das Ziel mancher Länder, die Internet-Verwaltung der zur UN gehörenden International Telecommunication Union (ITU) zu liberalisieren, in weite Ferne gerückt sein (siehe "ITU greift nach ICANN-Kompetenzen" und "UN wollen Internet für alle"). (fn)