MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Google bereitet laut einem Bericht des "Wall Street Journal" einen eigenen Online-Bezahldienst vor, der dem "Paypal"-Verfahren von Ebay ähneln soll.

Bereits zuvor machten Gerüchte über eine mögliche Bezahlfunktion die Runde. Google möchte Suchmaschinen für Videos etablieren und langfristig Filme online feilbieten sowie abrechnen (Computerwoche Online berichtete). Zudem hatte der Suchmaschinenspezialist Mitte April die Firma Google Payment Corporation gegründet.

Über Paypal (Pal = Kumpel) können sich Online-Konsumenten gegenseitig Geld überweisen, ohne dass hierzu Daten an einen Händler übermittelt werden müssen. Dieses Peer-to-Peer-Konzept prädestiniert das System für Online-Auktionen, weshalb Ebay Paypal Mitte 2002 für 1,5 Milliarden Dollar kaufte (Computerwoche Online berichtete).

Noch wickeln vornehmlich Ebay-Kunden Transaktionen über Paypal ab. Unlängst stellte die Tochterfirma des Online-Versteigerers neue Verfahren vor, um auch andere Websites für das Payment-System zu erwärmen (Computerwoche Online berichtete).

Ein Markteinstieg Googles würde nicht nur Ebay/Paypal in Bedrängnis bringen, sondern auch zahlreiche andere Anbieter von Online-Bezahlsystemen. Dazu zählt zum Beispiel die Kölner Firma Firstgate.

Allerdings sind Bezahlsysteme nur dann erfolgreich zu etablieren, wenn Internet-Surfer ihnen vertrauen. Microsofts "Passport Wallet" verfing nicht so recht bei den Kunden, da die elektronische Geldbörse an den umstrittenen Single-Sign-on-Dienst "Passport" gekoppelt war und zwischenzeitlich Sicherheitslücken aufwies. (fn)