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TK-Anbieter lagern Netze aus

12.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Festnetzbetreiber lagern einer Studie von A.T. Kearney zufolge zunehmend Netzbetrieb und -wartung an externe, spezialisierte Dienstleister aus. Zählten beide Aufgabe bislang zu den Kernkompetenzen eines Netzbetreibers, wird ihnen der Unterhalt des Anschlussnetzes mittlerweile zur Last, weil er teuer ist. Berechnungen von A.T. Kearney zufolge könnten europäische Festnetzbetreiber durch eine kontrollierte Auslagerung dieser Leistungen durchschnittlich bis zu 30 Prozent der in diesem Bereich verursachten Betriebskosten einsparen, ihre Innovationsleistung steigern, Kundenbedürfnisse besser bedienen und somit die eigene Position im hart umkämpften Festnetzmarkt stärken.

"Festnetz-Outsourcing-Projekte wie bei der schwedischen Telia Sonera, der tschechischen Cesky Telecom, Telecom New Zealand, Telemar Brazil oder Brazil Telecom sind die Vorboten eines Trends, der sich vor dem Hintergrund des verschärften Wettbewerbs bald auch im Festnetzmarkt branchenweit etablieren könnte", sagte Hagen Götz Hastenteufel, Principal im Bereich Communications und Hightech bei A.T. Kearney.

Das Anschlussnetz, über das letztlich jeder Teilnehmer physikalisch an das Netz angeschlossen wird, ist der größte Kostenblock des Festnetzbetreibers. Dort fallen zwischen zehn und 20 Prozent der gesamten operativen Betriebsausgaben an. Die Aufwendungen sind zudem geprägt von Personalkosten, die im Anschlussbereich zwischen 50 und 60 Prozent der Betriebskosten betragen. Der Anteil der in diesem Bereich beschäftigten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft liegt zwischen 30 und 40 Prozent. (jha)