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Anti-Spyware-Allianz löst sich in Wohlgefallen auf

13.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das im Jahr 2003 gegründete Consortium of Anti-Spyware Technology Vendors (Coast) hat sich nach internen Querelen aufgelöst, wie "Cnet" berichtet. Eigentlich war der Verband angetreten, um branchenweit verbindliche Definitionen von Spyware und einen ethischen Code für die Distribution von Desktop-Software zu erstellen. Im Februar kam dann aber offenbar zu Streitigkeiten darüber, wie man die Entwickler von Adware zum Besseren bekehren und zu ordentlichen Coast-Mitgliedern konvertieren könnte.

Daraufhin verabschiedeten sich der Reihe nach Mitgründer Webroot, Aluria Software sowie die PestControl-Sparte von Computer Associates. Erst wenige Wochen zuvor hatte man die umstrittene Firma 180Solutions als Mitglied begrüßt, für einige der Firmen wohl konkreter Anlass, sich zu verabschieden. Auf der Website steht nur noch zu lesen: "Coast hat den Betrieb eingestellt, und diese Website wird am 15. April 2005 endgültig abgeschaltet."

Die Auflösung verdeutlicht, wie uneins sich die Softwarebranche über die Definitionen von Adware und Spyware ist - eine schwer zu fassende Klasse von Anwendungen, die Werbung auf PC-Bildschirme bringt und Daten wie Browser-Verläufe abgreift, um Marketing-Botschaften zu personalisieren. Die Programme gehen dabei unterschiedlich aggressiv zu Werke - einige infiltrieren das Betriebssystem und kapern wichtige Funktionen, ohne darauf hinzuweisen oder um Erlaubnis zu fragen. (tc)