Avaya - der schlafende Riese erwacht

12.01.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Gute Produkte, aber in Deutschland keinen Namen - so könnte man den Voice-over-IP-Spezialisten Avaya charakterisieren. Nach der Tenovis-Übernahme dürfte sich daran einiges ändern.

Hier lesen Sie …

  • warum Avaya in Deutschland als VoIP-Anbieter bisher gescheitert ist;

  • weshalb sich die Produkte des US-Herstellers für eine sanfte Migration zur IP-basierenden Sprachkommunikation eignen;

  • wieso Avaya dem IP-Spezialisten Cisco sowie den traditionellen TK-Anbietern Alcatel, Nortel und Siemens zu schaffen macht;

  • weshalb sich Avaya als zukunftssicherer Lieferant für Anwender etablieren kann.

Avaya ist im TK-Anlagengeschäft in Deutschland derzeit für viele ein No Name." Mit diesen Worten bringt Petra Borowka, Leiterin des Planungsbüros Unternehmensberatung Netzwerke UBN in Aachen, die Marktstellung des US-amerikanischen Herstellers von Enterprise-Kommunikationstechnik auf den Punkt. Und sie nennt die Gründe: "Avaya war bisher zu wenig agil am Markt und die Produkte sind in der Relation zu teuer." Wenn der Anbieter im deutschen Markt künftig Erfolg haben wolle, müsse er anders auftreten als bisher, rät Borowka.

Tatsächlich kämpft Avaya, im Oktober 2000 als Spinoff von Lucent Technologies entstanden, bisher in Europa relativ erfolglos gegen seinen geringen Bekanntheitsgrad und die Marktdominanz von Alcatel und Siemens an. Dabei spräche zumindest produkttechnisch einiges gegen ein Schattendasein der Company. "Die Avaya-TK-Lösungen sind deutlich skalierbarer als die Angebote von Alcatel, Siemens und Nortel", lobt Borowka die Systeme des Herstellers und steht mit dieser Meinung nicht allein. Nach Ansicht zahlreicher Analysten hat es Avaya bisher am besten verstanden, seine traditionellen TK-Systeme in Richtung IP beziehungsweise Sprach-Daten-Konvergenz zu migrieren.

Das Unternehmen bietet seinen Kunden dabei zwei Wege eines Umstiegs an. Zum einen hybride Systeme für eine sanfte und schrittweise Migration der klassischen Telefonnetze auf Voice over IP (VoIP). Zum anderen aber auch reine Softswitch-Lösungen für einen direkten Einstieg in VoIP. Im Zentrum des IP-PBX-Portfolios für Unternehmensnetze steht dabei die Serie der "Communication Server" sowie die darauf aufsetzende Software "Communication Manager". Diese Produkte wurden aus dem ursprünglichen Flaggschiff von Avaya, der TK-Anlage "Definity", entwickelt und werden von Borowka als "intelligente Lösung" gelobt.