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Siemens erzielt Mobilfunk-Geschwindigkeitsrekord

07.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Über eine gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (Heinrich-Hertz-Institut) und dem Institut für angewandte Funktechnik GmbH entwickelte Anlage haben Forscher von Siemens Communications erstmals in Echtzeit Daten mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde per Mobilfunk übertragen. Zum Vergleich: Über WLAN-Verbindungen sind derzeit höchstens rund 100 Megabit pro Sekunde machbar - und auch das nur mit proprietären Erweiterungen des Standards IEEE 802.11g (54 Mbit/s).

Um die hohe Bandbreite zu erreichen, kombinierte Siemens ein "intelligentes Antennensystem" (MIMO = Multiple Input, Multiple Output) mit drei Sende- und vier Empfangsantennen mit dem Übertragungsverfahren OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing, kommt auch bei WLAN, DAB und DVB zum Einsatz). Das Experimentalsystem lief im 5-Gigahertz-Band mit 100 Megahertz Bandbreite.

"Zukünftige Mobilfunksysteme müssen das Frequenzspektrum bei möglichst niedriger Sendeleistung so effizient wie möglich nutzen", erklärte Christoph Caselitz, Leiter des Siemens-Geschäftsbereichs Mobile Networks. Siemens geht davon aus, dass bis zur nächsten Mobilfunkgeneration, die für um das Jahr 2015 erwartet wird, der Bedarf an Übertragungskapazität nach vorsichtigen Schätzungen um den Faktor zehn steigen wird

Erstmals der Öffentlichkeit präsentieren will Siemens sein Experimentalsystem zur Gigabit-Übertragung im Rahmen des 3GSM World Congress 2005 in Cannes. (tc)