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SGI reklamiert Supercomputer-Krone für sich

27.10.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Silicon Graphics (SGI) will der IBM zumindest zwischenzeitlich den Titel als Hersteller des weltweit schnellsten Supercomputers abgenommen haben. Und zwar mit einem im Ames Research Center der NASA installierten System, das im Numbercruncher-Benchmark Linpack eine Leistung von 42,7 Teraflops erzielt hat.

Das SGI-System schiebt sich damit zunächst einmal deutlich vor Big Blues beim Lawrence Livermore National Laboratory installierten "Blue Gene/L", der in einer frühen Ausbaustufe unlängst mit 36,01 Teraflops gemessen wurde - was immerhin schon ausreichte, um den langjährigen Top-500-Spitzenreiter "Earth Simulator" von NEC aus Japan hinter sich zu lassen.

Höher schlagen lässt der SGI-Rekord überdies die Herzen bei Intel, denn "Blue Columbia" - so heißt der NASA-Rechner - arbeitet mit Itanium-2-Prozessoren, deren wirtschaftlicher Erfolg vor allem im kommerziellen Computing bislang weit hinter den Erwartungen des Herstellers zurück blieb. Intel hat zusammen mit Hewlett-Packard rund zehn Jahre und geschätzte zehn Milliarden Dollar in die Entwicklung des Itanium gesteckt - und diese Investitionen sollen sich natürlich irgendwann auch refinanzieren.

Allerdings ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich IBM den Rechenleistungsrekord zurückholt. Im Vollausbau soll der Blue Gene/L nämlich im kommenden Jahr eine Power von 360 Teraflops erreichen. Und vermutlich werden es sich die Armonker nicht nehmen lassen, bis dahin noch einmal ein dem Blue Columbia bereits überlegenes Zwischenresultat vorzulegen. (tc)