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Sun Microsystems arbeitet an 3D-Desktop-Oberfläche

28.06.2004

Sun Microsystems wird anlässlich seiner heute beginnenden Java-One-Konferenz in San Francisco eine eigene 3D-Desktop-Oberfläche vorstellen. Die Verantwortlichen wollen die Ergebnisse aus dem "Looking-Glass"-Projekt den Anwendern auf einer Open-Source-Basis zur Verfügung stellen. Looking Glass stellt Desktop-Elemente wie zum Beispiel Programmfenster als 3D-Objekte dar. Anwender können so beispielsweise nicht benötigte Fenster umklappen. Diese bleiben ähnlich einem Buch im Regal an der Seite des Bildschirms sichtbar. Außerdem lassen sich einzelne Fenster herumdrehen, um sie auf der Rückseite mit zusätzlichen Anmerkungen zu ergänzen. Um die dreidimensionalen Effekte der Bildschirmoberfläche zu verstärken, passt sich das Hintergrundbild je nach Position des Mauszeigers einem neuen Blickwinkel an.

3D-Look: Benutzerführung Looking Glass von Sun.
3D-Look: Benutzerführung Looking Glass von Sun.

Mit Hilfe eines eigenen Software Development Kit (SDK) soll es Sun zufolge möglich sein, an der weiteren Entwicklung von Looking Glass zu partizipieren und das Produkt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Das Programmier-Interface soll jedoch der Java Community License unterliegen. Suns Softwarechef John Loiacono hofft, mit dem 3D-Interface zusätzliche Entwickler aus dem Grafik- und CAD-Bereich für die Java-Plattform zu gewinnen.

Sun-intern soll die 3D-Desktop-Oberfläche für das Java Desktop System (JDS) verwendet werden, einem auf Linux basierenden Softwarepaket für Arbeitsplatzrechner. Auch Suns Unix-Derivat Solaris könnte sich künftig über die Looking-Glass-Oberfläche bedienen lassen. Sun-President und Chief Operating Officer (COO) Jonathan Schwartz will jedoch nicht ausschließen, dass in absehbarer Zeit auch eine Looking-Glass-Version für Windows-Plattformen auf den Markt kommen könnte. (ba)