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EMC bietet ADIC-Libraries als OEM an

11.06.2004

Der Massenspeicher-Spezialist EMC erwartet für das Geschäftsjahr 2004 rund 8,1 Milliarden Dollar Umsatz und nähert sich damit wieder Dimensionen, die er zuletzt auf dem Höhepunkt des Hightech-Booms erreichte. Erstmals in der Firmengeschichte wird EMC ab kommendem Monat auch Bandbibliotheken anbieten, und zwar die Systeme von ADIC.

Auf seiner jährlichen Analystenkonferenz in New York erklärte EMC, zwar stagniere der Markt für Tape Libraries, die Technik sei aber im Rahmen ein umfassenden ILM-Strategie (Information Lifecycle Management) weiterhin sinnvoll. ADIC wird im Gegenzug EMCs "Clariion"-Arrays ins Programm nehmen, und zwar als Teil seiner Lösung "Pathlight VX", die Disk- und Tape-Libraries in einem integrierten System kombiniert.

Im vergangenen Jahr hatte EMC 6,2 Milliarden Dollar eingenommen. Das angekündigte Umsatzwachstum resultiert zu großen Teilen aus drei großen Softwarezukäufen - Legato, Documentum und VMWare -, die sich 2003 noch kaum niederschlugen. Seine bislang höchsten Einnahmen hatte das Unternehmen aus Hopkinton, Massachusetts, mit 8,9 Milliarden Dollar im Fiskaljahr 2000 ausgewiesen.

Konzernchef Joseph Tucci kündigte überdies an, EMC werde für 2004 einen Reingewinn von 825 Millionen Dollar melden, den höchsten Wert seit dem Jahr 2000 (1,8 Milliarden Dollar). Im vergangenen Jahr hatte der Nettoprofit 496 Millionen Dollar betragen. Tucci erwartet für dieses Jahr inzwischen eine um sieben Prozent höhrere Nachfrage nach Storage-Ausrüstung, zuletzt hatte er ein Plus von fünf bis sechs Prozent avisiert.

Als problematisch für EMC könnten sich aus Sicht des Sanford-Bernstein-Analysten Tony Sacconaghi allerdings neue Highend-Systeme erweisen, die die Wettbewerber IBM und Hitachi Data Systems (HDS) gerüchtehalber für das zweite Halbjahr in der Pipeline haben. Diese könnten den "Symmetrix"-Maschinen Marktanteile abnehmen, mit denen EMC samt korrespondierender Software etwa 60 Prozent seiner Einnahmen erzielt. Der für EMCs Hardware zuständige Executive Vice President David Donatelli erklärte dazu: "Wir stehen natürlich auch nicht still. Wir arbeiten emsig in unseren Labors und werden natürlich auch neue Produkte herausbringen."

Tucci zufolge hat EMC eine neue Softwaresparte gegründet, die der frühere Documentum-Chef Dave DeWalt und Executive Vice President Mark Lewis leiten. Der Bereich verantwortet einige von EMCs eigenen Produkten sowie die der Zukäufe Documentum und Legato. Der frühere Legato-CEO Dave Wright übernehme eine neue Rolle zur "Verbesserung der Kundenerfahrung", so Tucci. Die neue Softwaresparte soll neben dem Thema ILM (Verlagerung von Daten auf immer kostengünstigere Medien, je älter diese werden) auch kleinere Player im Markt für Storage-Software angehen, etwa den Backup-Marktführer Veritas. "Ich habe meine Nadeln schon in die Gary-Bloom-Puppe gesteckt", erklärte DeWalt mit Anspielung auf den Veritas-Chef. (tc)