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WinHEC: Microsoft verrät Windows-Roadmap

05.05.2004

Die Zusammenlegung der Entwicklung für Server- und Client-Versionen des Windows-XP-Nachfolgers "Longhorn" sei nun endgültig abgeschlossen, sagte Jim Allchin, Vice President der Platform Group bei Microsoft, in seiner Rede zur Windows Hardware Engineering Conference (WinHEC), die diese Woche in Seattle stattfindet.

Allchin zufolge soll das Betriebssystem 2006 auf den Markt kommen. Zunächst werde nur die Client-Variante erscheinen, präzisierte eine Unternehmenssprecherin den Zeitplan im Gespräch mit Analysten. Demnach folgt die Server-Version zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt, möglicherweise erst 2007. Eine erste Betaversion ist für Anfang 2005 geplant.

In diesem Jahr bringt Microsoft Allchin zufolge auf der Server-Seite

die 64-Bit-Edition for Extended Systems von Windows Server 2003,

das Service Pack 1 (SP1) für Windows 2003 Server,

das SP1 für Windows Small Business Server und

Virtual Server 2005.

Für 2005 sind Updates für Windows Server 2003 und Windows Small Business Server 2003 sowie der neue Windows Storage Server "Storm" geplant.

Auf der Client-Seite können Anwender Mitte des Jahres mit dem SP2 für Windows XP rechnen. Außerdem kündigte Allchin

ein Update für den Windows Media Player,

Windows XP Tablet PC Edition 2005,

Windows CE 5.0 und

die 64-Bit-Edition für 64-Bit Extended Systems von Windows XP

an. Ferner wird die Windows XP Media Center Edition um Unterstützung für Microsofts "Media Center Extender" erweitert. Das System soll für die drahtlose Übertragung von digitalen Videos, Bildern und Musik von einem mit XP Media Center betriebenen Rechner an den heimischen Fernseher sorgen (Computerwoche.de berichtete).

Von Longhorn zeigte Allchin eine Preview-Version, die erste Eindrücke der neuen Grafik-Engine "Avalon" vermitteln sollte. Der Microsoft-Manager spielte Filme ab und öffnete große Grafiken, während im Hintergrund das Ballerspiel "Quake" lief. Bei der gleichen Vorführung auf einem Windows-XP-PC begannen die Filme zu ruckeln.

Mit Hilfe von Assistenten sollen sich Dateien und Einstellungen problemlos via USB von XP-PCs auf Longhorn migrieren lassen. Allchin zeigte außerdem eine USB-Memory-Stick, von dem sich das Betriebssystem installieren ließ.

Gates: 64-Bit-Systeme sind ab 2005 Mainstream

Unternehmensgründer und Chief Software Architect Bill Gates forderte Gerätehersteller auf, möglichst bald mit der Entwicklung und Bereitstellung von 64-Bit-Treibern zu beginnen. Er rechne damit, dass ab Ende 2005 der Großteil aller von AMD und Intel ausgelieferten Prozessoren auf 64-Bit-Architekuren basieren werde. Wenn dann passende Treiber fehlten, werde sich das als Hemmschuh für die Akzeptanz der neuen Technologie erweisen.

Der Meinung schloss sich der unabhängige Analyst Peter Glaskowsky an: "Solange die Treiber nicht zur Verfügung stehen, könnten Anwender die Vorteile von 64-Bit-Software nicht nutzen." (lex)