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Bull schreibt Jahresgewinn

01.04.2004

Der französische Serverhersteller und IT-Dienstleister Groupe Bull weist für das Geschäftsjahr 2003 einen kleinen Gewinn aus. Wie das Pariser Unternehmen bekannt gab, drehte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) gegenüber 2002 von minus 132,8 Millionen auf plus 40,7 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb Bull ein Plus von 4,1 Millionen Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 548,1 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei belasteten Steuern und Zinsen auf die mehr als 720 Millionen Euro Schulden das Ergebnis mit 62,8 Millionen Euro. Dank Sondererlösen in Höhe von 26,2 Millionen Euro aus dem Verkauf von Vermögenswerten rutschte Bull jedoch noch leicht in die schwarzen Zahlen. Der Umsatz sank um 16 Prozent von 1,51 Milliarden auf 1,27 Milliarden Euro, lag damit aber noch im Rahmen der Erwartungen.

Für die Zukunft zeigt sich Bull vorsichtig optimistisch, wenngleich der Konsolidierungsprozess noch nicht abgeschlossen ist: Im laufenden ersten Halbjahr 2004 rechnet der Konzern gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit einem Umsatzrückgang von 642 Millionen auf 570 Millionen Euro. Der Ebit-Gewinn soll von 20 Millionen auf 17 Millionen Euro zurückgehen.

Im kommenden Jahr will der hochverschuldete Konzern dann auch finanziell wieder auf die Beine kommen. Um das Unternehmen vor dem Untergang zu bewahren, will der französische Staat als Hauptaktionär eine Restrukturierungshilfe von 517 Millionen Euro gewähren. Die für Anfang 2005 geplante Aktion muss allerdings noch von der EU-Kommission genehmigt werden (Computerwoche.de berichtete). Die Behörde prüft dazu, ob die Restrukturierungshilfe die Überlebensfähigkeit von Bull garantiert, keine unzulässigen Auswirkungen auf den Wettbewerb hat und sich auf die notwendigsten Leistungen beschränkt. Bulls Finanzchef Gervais Pellissier ist aber zuversichtlich, dass die EU-Kommission hier zu einem positiven Resultat kommt. (mb)