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Minnesota hält an Verbraucherklage gegen Microsoft fest

09.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als erster von mehr als 20 Fällen dieser Art wird ab dieser Woche eine Verbrauchersammelklage des US-Bundesstaats Minnesota gegen Microsoft vor Gericht verhandelt. Alle anderen Klagen wurden abgewiesen oder von Microsoft außergerichtlich beigelegt.

Die Bürger des Bundesstaats Minnesota werfen der Gates-Company vor, sie habe ihr Windows-Monopol dazu missbraucht, um Kunden zu viel Geld für Betriebssystem und Office-Anwendungen abzunehmen. Als Schadensersatz für überhöhte Preise bei insgesamt 9,7 Millionen Softwarelizenzen, die Microsoft zwischen 1994 und 2001 in Minnesota verkaufte, fordern die Vertreter der Anklage zwischen 283 und 425 Millionen Dollar.

Bei dem Prozess handelt es sich um eine von vier Verbraucherklagen wegen unlauteren Wettbewerbs, die gegen den Softwareriesen noch anhängig sind. In 16 Bundesstaaten wurden die Klagen abgewiesen, in neun Staaten, darunter Kansas, North Carolina und Kalifornien, sowie der US-Hauptstadt Washington DC kaufte sich Microsoft von den Anschuldigungen frei. Die Vergleiche kosteten den Konzern bislang 1,5 Milliarden Dollar, davon 1,1 Milliarden allein im Sonnenstaat Kalifornien.

Kommt es nicht kurzfristig zu einer außergerichtlichen Einigung, beginnt am morgigen Mittwoche die auf drei Monate angesetzte Verhandlung. Microsoft wird die Verteidigung voraussichtlich nicht vor April aufnehmen, als Zeugen hat das Unternehmen unter anderem Gründer und Chairman Bill Gates und CEO Steve Ballmer benannt. (mb)