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Quelloffener Spam-Filter verspricht saubere Mailbox

27.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - "CRM114" heißt ein unter der GPL (GNU General Public License) entwickelter Spam-Filter, der 99,97 Prozent aller unerwünschten E-Mails blocken soll. Schenkt man den Aussagen des Entwicklers William Yerazunis Glauben, wird dabei nur eine von 6000 erwünschten Nachrichten versehentlich gefiltert.

Dafür soll ein Selbstlernmechanismus sorgen, der auf Bayesianischen statistischen Methoden basiert (benannt nach dem englischen Mathematiker Thomas Bayes, der im 18. Jahrhundert ein Verfahren zur Wahrscheinlichkeitsfolgerung entwickelte. Damit lässt sich berechnen, wie oft ein Ereignis nicht eingetreten ist, um folgern zu können, ob und wann es künftig auftaucht). Auf diesem System beruht unter anderem auch der Spam-Filter "Spam Guard" des Herstellers MX Logic. CRM114 lässt sich gemeinsam mit anderen Anti-Spam-Tools wie "SpamAssassin" einsetzen und kann beim Eingang bestimmter Mails anhand der Inhaltsanalyse Warnmeldungen absetzen, verspricht Yerazunis. Die Open-Source-Software, die noch im Alpha-Stadium ist, lässt sich unter Linux, BSD und Mac OS X betreiben, mit Hilfe der "Cygwin"-Umgebung auch unter Windows NT,

2000 und XP.

Ebenfalls quelloffen ist der Spam-Filter "Dspam" den der Entwickler Jonathan Zdiarski auf seiner Website "Nuclear Elephant.com" anbietet. Er bietet bei vergleichbaren Block-Raten eine Fehlerquote von einer Mail auf 3250 und basiert auf einem statistischen algorithmischen Hybrid-Filter, der verschiedenen Anti-Spam-Techniken vereint. Die Software lässt sich mit Unix-basierenden Mail-Servern einsetzen und unterstützt die Datenbanken "Berkeley DB3" und "DB4", MySQL, und Oracle sowie MTAs (Message Transfer Agents) von Sendmail, Postfix, Qmail, Courier, und Exim.

(lex)