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Razzia in Kazaa-Zentrale

06.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ermittler der australischen Plattenindustrie haben heute die Büros von Sharman Networks in Sydney durchsucht, um Beweise für mögliche Copyright-Verstöße zu finden. Sharman betreibt das gegenwärtig populärste Filesharing-Netz "Kazaa". Das australische Bundesgericht hatte zuvor fünf größeren australischen Plattenlabels die Erlaubnis erteilt, insgesamt zwölf Räumlichkeiten in drei australischen Staaten zu durchforsten, um Beweise gegen Kazaa zu sammeln. Neben der Kazaa-Zentrale waren dies die Privatwohnungen zweier Sharman-Manager, drei Universitäten sowie mehrere Internet-Service-Provider.

Michael Speck, General Manager des Branchenverbands Music Industry Piracy Investigations, erklärte, man werde am kommenden Dienstag zivilrechtliche Schritte gegen Kazaa einleiten. "Das ist ein klares Signal an die Internet-Piraten in Australien, dass das Spiel aus ist", drohte Speck. Kazaa kündigte an, gegen die Durchsuchungserlaubnis Berufung einzulegen.

Kaufmännisch hat Sharman zwar seinen Sitz im Inselkönigreich Vanuatu im Südpazifik, die operative Zentrale befindet sich jedoch in Sydney. In den USA muss sich die Firma bereits einer Klage der Recording Industry Association of America (RIAA) erwehren. (tc)