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Gartner IT-Expo: Rückkehr zum strategischen IT-Investment

04.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Analysten gehen davon aus, dass die IT-Budgets 2004 um durchschnittlich 3,4 Prozent wachsen werden. Das zumindest ist das Resultat einer Befragung unter etwa 2000 CIOs weltweit. Gleichzeitig steigen nach Einschätzung der rund 800 antwortenden IT-Executives die Betriebsausgaben der Unternehmen insgesamt um knapp drei Prozent. Im Unterschied zu den Vorjahren, in denen in aller erster Linie unter Kostenaspekten investiert wurde, fordert Gartner nun eine Verschiebung der Ausgaben hin zu strategischen Investitionen. Diese Forderung wird unterstrichen durch die Einschätzung der befragten CIOs wonach sich die Rolle der IT in den nächsten drei Jahren erneut verändern wird. So erklären 43 Prozent der Befragten, dass sich die IT ihres Unternehmens künftig um die Optimierung der Geschäftsprozesse kümmern wird, 34 Prozent nehmen die strategische Nutzung von Business Intelligence in den Fokus

und nur zwölf Prozent haben weiterhin die Reduktion der Betriebsausgaben und die Unterstützung von Restrukturierungen im Auge. Lediglich elf Prozent sehen ihre Rolle darin, die Kreation von neuen Produkten und Services zu unterstützen oder selbst zu betreiben.

Gartner warnte, dass die IT durch Konzentration auf kurzfristige Automatisierungsvorhaben immer weniger zum Geschäftserfolg beitragen würde. Die Herausforderung für die IT liege darin, Möglichkeiten für die Erweiterung der Geschäfte zu schaffen. Simon Hayward, Gartner Fellow und Vice President erklärte: "Mit einer Rückbesinnung auf die Geschäftsprozesse, den neuen entstehenden Software-Plattformen und Architekturen ist dies Aufgabe zu bewältigen." Gartner hat dafür den Begriff der Business Process Fusion geprägt. Dieser neue Begriff soll beschreiben, dass Einzelprozesse in Unternehmen immer stärker als End-to-End-Prozesse betrachtet werden müssen und die entsprechende IT-Unterstützung benötigen. "In Zukunft geht es nicht mehr um die Automatisierung existierender Prozesse mit IT, oder darum mehr mit weniger Mitteleinsatz zu erreichen. Es geht darum die Prozesse Ihres Geschäftes zu transformieren", sagte Hayward weiter. "Erst

wenn Technologie genutzt wird, um bisher unabhängige operative Prozesse und Managementprozesse mit einander zu verbinden, beschleunigen Unternehmen ihre Entscheidungsprozesse, reagieren schneller auf Veränderungen und nutzen ihre Vermögenswerte effektiver. IT kann heute die Geschäftsmöglichkeiten von Unternehmen vergrößern, aber bisher wird diese Fähigkeit nicht genutzt." Business Process Fusion baut auf den zunehmenden Fähigkeiten von Systemintegration, Access-Technologien auf, um neue Prozesse zu definieren, die den Informationsfluss im Unternehmen verbreitern und beschleunigen. BPF ermöglicht Planung, Optimierung, Simulation und andere Management-Aktivitäten auf einem viel höheren Niveau als bisher. (ciw)