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Sony und Samsung kurz vor LCD-Joint-Venture

20.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sony verhandelt nach eigenen Angaben mit Samsung exklusiv über die Gründung eines Joint-Venture im Bereich TV-LCD-Panels. Der japanische Elektronikkonzern hatte bereits früher in diesem Jahr bekannt gegeben, er werde künftig in die eigene Produktion von TFT-LCDs zu investieren, statt die Geräte wie bisher von Drittherstellern zu beziehen. Als möglicher Kooperationspartner wurde dabei auch die südkoreanische Samsung genannt.

Sony reagierte auf eine Meldung der japanischen Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun". Diese hatte am vergangenen Freitag berichtet, dass Sony und Samsung bereits den Bau einer gemeinsamen Fertigungsstätte von TV-Panels der "siebten Generation" vereinbart hätten. Der Zeitung zufolge sollen in der Fabrik ab Ende 2004 monatlich 100.000 Einheiten so genanntes Motherglass, das Basismaterial für Flüssigkristall-Anzeigen, mit einer Größe von 2,20 mal 1,87 Meter produziert werden.

Wie Sony mitteilte, werde erst in den nächsten Tagen mit einer Entscheidung gerechnet. Voraussetzung sei jedoch, dass das Samsung-Board dem Joint-Venture zustimme. Das Meeting fand am vergangenen Freitag statt.

Wegen der rapid steigenden Nachfrage nach LCD-Fernsehgeräten versuchen zahlreiche Elektronikhersteller, möglichst schnell und einfach Zugang zu dem potenziell lukrativen Markt zu erhalten: Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Displaysearch kletterten die weltweiten Verkaufszahlen von Flachbild-Fernseher im ersten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 223 Prozent auf 734.000 Stück. Marktführer war Sharp mit 43 Prozent aller verkauften LCD-TVs, gefolgt von Samsung und Sony mit 20 beziehungsweise 6,4 Prozent Marktanteil (Computerwoche online berichtete). (mb)